14 Oktober 2010

Herzlich Willkommen, Struktur!

Es gab ja mal Zeiten, da wäre es mir peinlich gewesen, auch nur darüber zu reden. Die sind vorbei. Ich brauche, liebe und begehre meine Struktur. Ich will auf gar keinen Fall ohne sie sein.
Manchmal verlieren wir uns nämlich aus den Augen, und das führt dann zu unkontrolliertem Um-die-Lampe-kreisen meinerseits. Was meine Struktur in der Zeit treibt? Keine Ahnung.
Wahrscheinlich kümmert sie sich um jemanden, der es nötiger hat. Oder sie macht Pause und genießt das Unstrukturiertsein. Mache ich ja auch; gleiches Recht für alle!

Trotzdem können wir nicht ohneeinander. Wir sind das klassische Liebespaar: Wir pflegen unsere gemeinsamen Rituale, wir kuscheln miteinander, manchmal streiten wir uns, und manchmal brauchen wir eine Beziehungspause.

Inzwischen könnte ich nicht mehr sagen, wer in unserer Beziehung die Hosen an hat. Ist aber auch gleichgültig. Solange sie immer wieder zu mir zurückkehrt, darf sie sogar fremdgehen, ohne dass ich mich zurückgesetzt fühle.

Ich nutze die strukturfreie Zeit dann für Schmetterlingbeobachten und Sternegucken, Sauna oder Tanzen, Rotwein oder Käsestängli. Manchmal vergesse ich sogar mein Training; dann ist sie aber im Ausland, turnt mit irgendwelchen Menschen herum, die Struktur mehr als nötig haben.

Ich wünsche ihr, dass sie ihren Einsatz zu schätzen wissen. Andererseits... Je eher sie von einem Fremden zurückgewiesen wird, desto schneller ist sie wieder bei mir. Und dann hätte ich die Oberhand, denn sie wäre ja auf mein Wohlwollen angewiesen.

Einstweilen ist sie bei mir, wir knuddeln, knutschen und gehen gleich gemeinsam ins Bett. Um 4.00 Uhr wird sie mich wecken und daran erinnern, dass ich laufen wollte.

Ob ich dann auch losrenne, hängt davon ab, ob ich mit oder ohne Struktur laufen muss. Wenn sie liegenbleibt, stehe ich auch nicht auf!

So!

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