07 Januar 2011

Schweinegrippe vs. Dioxin

Da weiß man ja gar nicht mehr, wovor man zuerst Angst haben soll! Ich darf jetzt also niemandem mehr die Hand schütteln, wenn kein Desinfektionsmittel in Sicht ist, vor dem Genuss von Eiern sollte ich das Huhn fragen, was es vor dem Legen gefressen hat oder am besten alles, was frisst, ohne vorher das Etikett gelesen zu haben, aus meinem Kühlschrank und von meinem Teller verbannen. Glücklicherweise müssen Sojabohnen nicht gefüttert werden, und so werde ich meinen kurzen Ausflug in die Fleischfresserei (der wohl einem erhöhten Testosteronspiegel zuzuschreiben war) beenden und mich wieder an Bier und Bananen halten.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass Gottschalk "Wetten dass..." weiter moderieren und Westerwelle nicht mit seinem Liebsten ins Urlaubsdomizil eines befreundeten Hoteliers abgetaucht ist, sondern uns auch weiterhin mit römischer Spätdekadenz und sonnenkönigartiger Attitüde belästigen wird, und wenn man dann außerdem eine Verbindung zu den sintflutartigen Regenfällen, die gestern nachmittag eingesetzt haben, herstellt, kann einem schon der eine oder andere Gedanke an den bevorstehenden Weltuntergang durch den Kopf schießen.

Aber ich will nicht pessimistisch sein; sollte uns tatsächlich eine Sintflut bevorstehen, werde ich kurzerhand die Brocken-Challenge vorverlegen, mich auf den höchsten Berg der Umgebung retten und von dort aus schnaufend und einem Herzinfarkt nahe darauf warten, dass ein ertrinkender FDP-Chef umrahmt von gekeultem Federvieh an mir vorbeitreibt. Und dann werde ich wissen, dass alles im Leben einen Sinn hat.

P.S.: Übrigens sollte ich mich spätestens mit diesem Eintrag für eine erhöhte Aufmerksamkeit bei den Kontrollen am Flughafen qualifiziert haben: Ich stoße Todesdrohungen gegen einen Politiker aus, schreibe vom bevorstehenden Weltuntergang, gehöre keiner Kirche an, lebe allein und habe weder ein Haustier noch einen Fernseher und also nichts zu verlieren.

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