07 August 2011

Marius Müller-Westernhagen, Dicke und die Krankenkassenbeiträge

Also, ich habe überhaupt nichts gegen dicke Menschen. Wirklich nicht. Ich kenne da welche, die haben Energie ohne Ende, rennen durch die Weltgeschichte, verändern sie, sind unglaublich liebenswert, lehrreich und wunderschön. Marianne Sägebrecht ist so eine. Claudia Roth kann ich zwar nicht leiden, aber dass sie nichts bewegen würde, wäre eine Lüge. Meine Flurgenossin hat mehr Mut als ich, wenn es darum geht, dem Körper wieder mehr abzufordern. Und sie fasst sich unglaublich angenehm an. (Nein, nicht so!!!)

Das war der Teil für die gesunden Menschen mit Übergewicht, für diejenigen, die eben einfach gern essen, leben, genießen und das alles bei vollem Bewusstsein tun.

Hier (in der Anstalt, aber nicht nur hier) gibt es aber auch eine Menge anderer VertreterInnen dieser Fraktion. Die halten jedes Bewegungsangebot für einen Mordanschlag, wählen bei den Mahlzeiten grundsätzlich die kalorien- und fettreichste Kombination, schleppen sich beim Walken laut stöhnend ca. 300 m weit, um ihre breiten und - Entschuldigung! - schwabbeligen Rückenverlängerungen dann rauchenderweise auf der nächsten Bank zu parken.

Und wegen dieser Weicheier, Nichtsnutze und Breitärsche (nochmal Entschuldigung, aber mir fällt gerade kein wohlerzogenes Synonym für "Arsch" ein) zahle ich viel zu hohe Krankenkassenbeiträge, erhalte nicht die Behandlung, die mich weiterbringen würde und werde außerdem jeden Tag visuell vergewaltigt - denn sie sind überall, tragen Leggings oder stellen ihre Bierplautze im Achselshirt zur Schau!

Meine Idee: Frau oder Herr Doktor finden heraus, dass der/die PatientIn unter einer klassischen Zivilisationskrankheit leidet, so einer Art "morbus mcdonaldus". Dann bekommt er oder sie einen Ernährungs-, Bewegungs- und überhaupt einen Plan und hat ausreichend Zeit, diesem Übel abzuhelfen. (Und mit "ausreichend" meine ich nicht zwei bis drei Tage, sondern ein bis zwei Jahre, je nach Körper- und Geisteszustand.)
Und wenn er oder sie das dann nicht gebacken bekommt, weil der Weg zur nächsten Frittenbude stressfreier zu sein scheint als Möhrchen zu schnippeln, oder weil ein Spaziergang einfach keinen Spaß macht, sagen ihnen Onkel oder Tante Doktor nach der festgelegten Zeit: "Okay, Sie haben sich entschieden. Das ist in Ordnung. Ab sofort begleichen Sie alle Kosten, die Sie durch Faulheit und Völlerei (Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenprobleme u.v.m.) verursachen, selbst!"

Und für das ersparte Geld ermöglichen wir Menschen, die trotz exzessivem Fitnesstrainings, Ignorieren stechender Schmerzen in sämtlichen Gliedmaßen und krankhaftem sportlichem Ehrgeiz Behandlung benötigen, eine Reha unter Gleichgesinnten, angeleitet von Axel Schulz, Frank Busemann und anderen Sportrentnern.

Was Marius Müller-Westernhagen damit zu tun hat? "Dicke schwitzen wie die Schweine, Dicke haben Blähungen (...) Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin, denn dünn bedeutet, frei zu sein (...)"

Was mich betrifft: Mein BMI liegt bei knappen 22. Und wenn er sich Richtung Übergewicht bewegt (ab 25), wachse ich eben.

3 Kommentare:

  1. Auf den Westernhagen antworte ich doch mal mit meinem guten Jürgen von der Lippe!

    Kamman nämmich auch so sehn, ne?!

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  2. Aha, Verlinkung geht in den "Kommentaren" also nicht ...? Dann also so:
    http://www.youtube.com/watch?v=YU_aHStugNI

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  3. Muss ich später gucken; auf dem Anstaltsgelände ticken die Computer langsamer - irgendwo zwischen Modem und ISDN. Wäre ja auch ein Wunder, wenn irgendetwas besser als anderswo funktionierte!

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