19 August 2008

Ohne Titel. Du vielleicht.

Liebesgedichte sind so etwas unglaublich Kitschiges. Nicht? Aber was tun, wenn nichts interessanter ist als das gegenüberliegende Herz? Was schreiben, wenn sich beim Gedanken an den Liebsten ein für Aussenstehende debiles Lächeln ins Gesicht schleicht, wenn nur noch langsame, ruhige Klaviermusik zur Stimmung zu passen scheint? Was tun, wenn der Wecker um 5.30 Uhr klingeln soll, aber lange nach Mitternacht noch immer nicht an Schlaf zu denken ist, weil Gedanken an den Liebsten im Kopf herumspuken?

Der Sommer verabschiedet sich langsam in den Herbst. Es wird kühl abends. Die Nächte sind länger, die Tage kürzer. Meine Gedanken schwanken zwischen der Vorstellung von Oktober, bunten Blättern, klaren Tagen und Nächten, einem wildbewachsenen Sternenhimmel, Kerzenlicht für die Zeit nach der Dämmerung. Ich kann inzwischen ohne Brille radeln, weil es kaum noch Gewitterfliegen gibt. Die Felder stoppeln.

Ich fahre durch sich verändernde Tage, sehe und sehe nicht. Sehe Dich. Dein Gesicht ist spätsommerlich, meine Träume erwachendes Leben, nicht Erntedank. Erkenne hinter Deinem Lächeln Beginn, nicht Übergang. Versenke mich in Deine Arme wie ich mich in tiefes Gras fallen liesse.

Du bist Sommer.

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