15 Januar 2009

Abenteuerliche Gedanken bei abendlichem TV-Konsum

Konjunkturpaket für Deutschland, Thorsten Schäfer-Gümbel sitzt Probe auf einem günstig zu erwerbenden Sofa in einem Gebrauchtwarenkaufhaus und steigt anschließend in die gepanzerte Luxuslimousine, in Zimbabwe sterben eine Menge Menschen an Cholera.

Ich trinke derweil einen sehr leckeren lanzarotenischen Rosado und verfluche die Tatsache, dass es in meinem Appartment erstens einen Fernseher gibt und ich das Scheißding zweitens angeschaltet habe. Dschungelcamp, Hessenwahlkampf, Horrornachrichten, "Der letzte Samurai" ist wegen ausgiebiger Werbeunterbrechungen auf fast dreieinhalb Stunden angeschwollen, und in Leipzig wird "In aller Freundschaft" die heile Welt operiert.

Aber die Werbepausen geben Raum für werbefreie Gedanken: Gerade ist mir durch den Kopf geschossen, dass ich für das, was ich mir wünsche, zu feige bin. So würde ich beispielsweise unglaublich gern ins Everest-Basislager oder durch Kreta wandern, einen Trans-Europalauf mitlaufen, drauflos verreisen... Habe die Hoffnung, dass ich noch ohne Gehwägelchen vorankomme, wenn ich Höhenangst, Angst vor wilden Ziegen, allein im Wald sein, Faulheit und Pauschalreisevirus im Griff habe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen