03 Januar 2009

Marschieren. Ein, Auf und Ab

Dies ist die aktuelle Reihenfolge der Schlagzeilen bei Google News:

Israels Truppen marschieren in Gaza ein

Friedlicher Protest gegen Neonazi-Aufmarsch in Passau

Europäer befürchten Gas-Engpass

Winter macht Deutschland schön - und gefährlich

Barca baut Erfolgsserie im Endspurt aus

Zum Tod Johannes Mario Simmels

Zuzahlungen bei 300 weiteren Medikamenten entfallen


Ob das Zufall ist? Man fragt sich als geschichtsbewusste deutsche Bürgerin ja schon, warum der Einmarsch Israels direkt über dem Aufmarsch der Nazis steht. Die einen marschieren also ein, die anderen auf, und gegen das Aufmarschieren protestieren marschierenderweise wieder andere. Übrigens ist das Aufmarschieren von einem deutschen Gericht in zweiter Instanz erlaubt worden - auch Nazis haben ein Recht zu marschieren. Der Einmarsch wird von Protesten der arabischen Welt begleitet und innerhalb Deutschlands, dem Land, das den Nazis das Aufmarschieren erlaubt, dürfen andere Demonstranten gegen den Einmarsch protestmarschieren.
Irgendwie scheint die halbe Welt auf den Füßen zu sein - aus welchen Gründen auch immer...

Und das, obwohl es doch angesichts des drohenden Gas-Engpasses und des noch immer in einer dunklen Ecke der Wetterkarte lauernden Winters sinnvoller wäre, auf der Suche nach Brennmitteln durch den nahen Forst zu marschieren, statt irgendwo auf oder ein. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie das Wetter in Israel ist; vielleicht haben sie es dort warm genug zum Marschieren.

Auch Barca marschiert - in den Erfolg. Gerade haben síe ihre Serie ausgebaut. Johannes Mario Simmel marschiert nicht mehr. Der ist gestorben. Was verständlich ist angesichts eines drohenden Winters mit Schnee und Minusgraden und wegen Gasmangel (An dem übrigens indirekt unser modebewusster Ex-Kanzler beteiligt ist; immerhin wurde er unmittelbar nach dem Ende seiner Kanzlerschaft und für ein wärmendes Honorar Vorstandsmitglied bei Gazprom. Oder berät sie. Oder so. Weil nämlich Wladimir, der lupenreine Demokrat, seinem alten Kumpel Gerd noch schnell etwas Gutes tun wollte, bevor beide in die Untiefen der Geschichte marschieren.)

Für alle, die sich beim Ein-, Auf- oder Herummarschieren einen Schnupfen geholt haben, ist hier noch eine gute Nachricht: Bei 300 Medikamenten fällt die Zuzahlung weg. Schnupfenmittel müssen die gesetzlich Versicherten allerdings schon lange selbst zahlen.

Ich marschiere jetzt ins Bad und danach ins Bett und wünsche allen LeserInnen eine ruhige und friedliche Nacht ohne Schlafmarschiererei.

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