17 Juni 2009

Eingesprungene Liegestütz und Akzeptieren der natürlichen Auslese

Wenn alles normal laufen würde und es keine hochattraktiven Osteopathen mit heilenden Händen gäbe, wäre ich längst Madenfrühstück, denn ich habe meinen sportlichen Zenit überschritten und leide an den Folgen.

Das hat mich allerdings nicht daran gehindert, mit meiner offensichtlich nicht mehr vorhandenen Körperbeherrschung angeben zu wollen: Im Rahmen einer Übungsstunde beschloss ich, meinen ehrfürchtig staunenden Teilnehmerinnen zu zeigen, wie eine eingesprungene Liegestütze früher, als mein Körper mir noch gehorchte, ausgesehen hatte.

Leider kann ich sie nicht mehr, weil eben dieser Körper seit geraumer Zeit meinem Kopf die Gefolgschaft verweigert.

Nachdem ich elfengleich durch die Luft gesegelt war, schlug ich auf - und die Erschütterung bohrte sich in meine Wirbelsäule wie der Dolch des Königsmörders. Es schepperte und krachte rückwärtig, und mein erster Gedanke war: "Au." Der zweite: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ich jetzt nicht wieder hoch komme und meine Teilnehmerinnen mich in genau dieser entwürdigenden Position in die Notaufnahme tragen werden, ist relativ groß."

Dann aber kämpfte ich mich lächelnd in eine aufrechte Position zurück und verließ ebenso lächelnd und mit der Versicherung, alles sei in bester Ordnung und ich probierte nur einen neuen Gang für Germanys übernächstes gealtertes Topmodel die Halle und den Ort meiner Kapitulation vor dem Alterungsprozess.

Zur Zeit übe ich die Stufenlagerung, drücke ein in der Mikrowelle erwärmtes Körnerkissen in mein Kreuz und hadere mit einem Schicksal, dass mir zwar eine Menge Ehrgeiz, aber keinen dem entsprechenden Körper mitgegeben hat.

Aber sobald ich mich wieder bewegen kann, übe ich Liegestütz! Versprochen.

1 Kommentar:

  1. Wenn ich jetzt wüsste, was eine "eingesprungene Liegestütze" ist...

    Wie springt man in Liegestütz? Das, was ich mir vorstelle, erinnert mich an die Anweisung zum Fliegen aus dem "Anhalter durch die Galaxis": Man wirft seinen Balg in Richtung Erde und zielt dabei aber daneben. (Hab ich auch schon nie für eine praktikable Lösung gehalten. Obwohl, vielleicht sollte ich das mal versuchen?!)

    Wobei bei Deiner dieser Übung ja wohl das Ziel ist, auf dem Boden zu landen, statt sich von ihm zu erheben, jedenfalls im wesentlichen, schon klar.

    Trotzdem...

    Auf jeden Fall aber mein herzlichstes Mitgefühl! Gute Besserung! Und sowieso alles dergl.!

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