Heuschrecken gehören auf die Wiese, ins alte Ägypten oder nach Australien, wo sie zusammen mit all ihren Freunden biblische Plagen verursachen dürfen. Das ist ihr Job. Auf gar keinen Fall jedoch haben Heuschrecken etwas in einem Straßencafé mitten in der Göttinger Innenstadt zu suchen.
Diese wusste das scheinbar nicht und spazierte unter meinem Tisch herum. Ich konnte gerade noch rechtzeitig meinen Fuß heben, sonst wäre sie direkt in den Heuschreckenhimmel übergegangen. Ich nahm die Speisekarte, hielt sie unter den Tisch und forderte das verirrte Tier auf, Platz zu nehmen, auf dass ich sie wenigstens zum nächsten Baum tragen könnte. Es weigerte sich. Ich schob sacht die Karte unter die Heuschrecke, sie hüpfte hoch, landete auf einem liegengebliebenen Strohhalm und kam ins Stolpern.
Haben Sie schon einmal eine Heuschrecke stolpern sehen? Für mich war es auch das erste Mal.
Sie rappelte sich wieder auf und putzte hektisch ihre Hinterbeine. Ich wandte die Aufmerksamkeit wieder meinem Gesprächspartner zu, der von dem Drama, dass sich direkt vor seinen Füßen abspielte, noch nichts mitbekommen hatte, und mich fragte: "Warum kriechst Du unter dem Tisch herum?"
"Ich muss eine Heuschrecke retten." antwortete ich.
"Alles in Ordnung bei Dir?"
"Bei mir schon, aber bei der Heuschrecke nicht. Sie ist gerade über einen Strohhalm gestolpert."
"Heuschrecken stolpern nicht."
"Doch. Ich hab's genau gesehen."
"Willst Du etwas essen?" Möglicherweise dachte er, ich hätte Hungerphantasien. Dabei esse ich keine Heuschrecken.
Ich kroch wieder unter den Tisch und hielt Ausschau nach dem Insekt. Sie saß noch immer an der gleichen Stelle, direkt auf dem Strohhalm. Vorsichtig nahm ich diesen auf und trug Strohhalm und Heuschrecke zum einzigen Fleckchen Grün auf dem Platz, einer depressiven Kübelpalme. "Das passt!" dachte ich und setzte beide ab.
Heute nacht habe ich geträumt, dass sie auf meinem Nachttisch sitzt und schnurrt.
"Heuschrecken schnurren nicht!", finden Sie? Warum sollten sie das nicht tun, wenn sie schon über Strohhalme stolpern und mit depressiven Kübelpalmen anbandeln?
Und reden Sie mir gefälligst nicht in meine Träume hinein!
Diese wusste das scheinbar nicht und spazierte unter meinem Tisch herum. Ich konnte gerade noch rechtzeitig meinen Fuß heben, sonst wäre sie direkt in den Heuschreckenhimmel übergegangen. Ich nahm die Speisekarte, hielt sie unter den Tisch und forderte das verirrte Tier auf, Platz zu nehmen, auf dass ich sie wenigstens zum nächsten Baum tragen könnte. Es weigerte sich. Ich schob sacht die Karte unter die Heuschrecke, sie hüpfte hoch, landete auf einem liegengebliebenen Strohhalm und kam ins Stolpern.
Haben Sie schon einmal eine Heuschrecke stolpern sehen? Für mich war es auch das erste Mal.
Sie rappelte sich wieder auf und putzte hektisch ihre Hinterbeine. Ich wandte die Aufmerksamkeit wieder meinem Gesprächspartner zu, der von dem Drama, dass sich direkt vor seinen Füßen abspielte, noch nichts mitbekommen hatte, und mich fragte: "Warum kriechst Du unter dem Tisch herum?"
"Ich muss eine Heuschrecke retten." antwortete ich.
"Alles in Ordnung bei Dir?"
"Bei mir schon, aber bei der Heuschrecke nicht. Sie ist gerade über einen Strohhalm gestolpert."
"Heuschrecken stolpern nicht."
"Doch. Ich hab's genau gesehen."
"Willst Du etwas essen?" Möglicherweise dachte er, ich hätte Hungerphantasien. Dabei esse ich keine Heuschrecken.
Ich kroch wieder unter den Tisch und hielt Ausschau nach dem Insekt. Sie saß noch immer an der gleichen Stelle, direkt auf dem Strohhalm. Vorsichtig nahm ich diesen auf und trug Strohhalm und Heuschrecke zum einzigen Fleckchen Grün auf dem Platz, einer depressiven Kübelpalme. "Das passt!" dachte ich und setzte beide ab.
Heute nacht habe ich geträumt, dass sie auf meinem Nachttisch sitzt und schnurrt.
"Heuschrecken schnurren nicht!", finden Sie? Warum sollten sie das nicht tun, wenn sie schon über Strohhalme stolpern und mit depressiven Kübelpalmen anbandeln?
Und reden Sie mir gefälligst nicht in meine Träume hinein!
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