20 Juli 2010

Die Kurzfassung des heutigen Tages könnte so klingen: Aufgewacht, Adonis hat mich zusammen mit meinem Traum verlassen, Urlaubsfrühstück in der Stadt, Eis im Becher, Frappé mit dem Ex, Sport, Sport, Sport, Konzert, Schreiben, Bett.

Wem das reicht und wer außerdem der Ansicht ist, dass nirgendwo ein Bus mit Leuten drin steht, die am Tagesablauf einer x-beliebigen Dame mittleren Alters, die sich mit Wonne heftigen spätpubertären Schüben hingibt, interessiert sind, liest jetzt einfach nicht weiter.
Sie könnten stattdessen auf den Balkon oder (besser!) vor die Tür gehen, den Kopf in den Nacken legen und Sterne gucken. Oder die frische Luft genießen. Ein gutes Buch würde sich möglicherweise auch noch finden.
Vielleicht müssen Sie ja auch morgen (nachher) arbeiten und schlafen ohnehin schon.
Es gibt eine Menge Dinge, die man tun kann, statt fremde Tagesabläufe zu lesen.

Aber wenn Sie denn gern wollen: Ich hatte heute nacht Adonis bei mir. Fleischgeworden. Leider nur in meinem Traum. Als ich wach wurde, hatte er mir die Decke weggezogen, war aber nicht mehr da. Mich fröstelte. Es war a...kalt gestern nacht -weniger als 20°! Ich wärmte mich mit einem Getreidekaffee.
Und weil ich Urlaub habe, habe ich Zeit. Die habe ich sonst auch, aber anders. Heute bot sich ein gemütliches Frühstück an in der Kneipe mit noch mehr Getreidemilchkaffee und Kartoffelspalten. Zum Nachtisch gab es drei Kugeln Eis, allerdings erst nach einem längeren Spaziergang, der zum Ziel hatte, die Kartoffelspalten zumindest teilweise zu verarbeiten.


Das Eis und den Frappé habe ich dann zusammen mit meinem gefühlt schwangeren Bauch in die Fitnesshalle getragen. Das schlechte Gewissen plagte mich hinterher immer noch, zusammen mit einem brüllenden Hunger, den ich mit einer Flasche Proteindrink gestillt habe. Also nach Kurs und Probe (Die Damengymnastikabteilung des Dorfes tritt zum Sportfest an und auf, und das will hinreichend vorbereitet sein.) nach Hause, in die Laufklamotten und den Abend mit einem gemütlichen 10-km-Lauf begrüßt. Zugegeben, gegen Ende hatte ich die Renneritis und musste dringend ein paar Sprints einbauen. Manchmal muss so etwas sein, ganz besonders nach derartigen Völlereien. Aber auch, weil es Spaß macht. Nein, hauptsächlich, weil es Spaß macht.

Abends noch ein Konzert des Lieblings-Ex samt Band. Blues, sehr nett vorgetragen, hörbare Soli, gegen Ende dann Erinnerungen. Es ist erstaunlich, wie ein oder zwei Lieder Bilder lebendig werden lassen, als wären die dazugehörigen Erinnerungen gerade erst gemacht worden.

Jetzt bin ich müde, sehr glücklich und sehr dankbar für einen randvollen Tag.

Ich habe auf dem Heimweg meinen Kopf in den Nacken gelegt und sehr, sehr lange Sterne geguckt.

Kürzlich fragte man mich, was ich nehme, wenn ich so seltsamen Kram schreibe.

Ich nehme Leben in hohen Dosen; absolut frei von schädlichen Nebenwirkungen, Ärzte und Apotheker brauchen nicht befragt werden.

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