25 Juli 2010

Wolfsgedanken

Morgen ist Vollmond. Ich werde also all diese überschüssigen Kilos verlieren, wenn ich nur konsequent genug bin. Ich darf mich verwandeln, ohne dass es mir jemand übel nimmt. Ich darf töten, reißen, beißen, zerfetzen. Njam. Ich kann die Opfer riechen.

Aber bis es soweit ist, werde ich den Anblick des orangen Mondes genießen, mein schlechtes Gewissen niederkämpfen (Ich war heute eine echt faule Sau!) und die Tatsache, dass ich kein bisschen müde bin, versuchen, positiv zu sehen.

In meiner Küche schmort noch immer eine ayurvedische Bohnensuppe vor sich hin, in meinem Ohr singt der Graf vom Spiegelbild, und in meinem Kopf spuken Gedanken von Unabhängigkeit.

Unabhängigkeit.
Unabhängigkeit.
Freiheit.
Von Dir.
Du bist nicht wesentlich.

Womit ich wieder bei meiner allmonatlichen Fressorgie wäre...

Jack Nicholson war unglaublich sexy als Werwolf.

Die Vorstellung, bei einem knallorangen Vollmond mit einem Gleichgesinnten durch die Wälder zu streifen, ist höchst inspirierend. Allerdings gibt es diesen Gleichgesinnten nicht; er müsste Vegetarier sein bzw. sich ausschließlich von Menschenfleisch ernähren (Ist man dann noch ein amtlicher Vegetarier???), aktives Mitglied in einem Fitnessclub, Läufer, unabhängig, einen schönen, weichen Pelz haben, Alpha-Wolf sein...

Blöde Idee, schon klar! Alphawölfinnen jagen allein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen