07 September 2010

Herzlichen Gruß aus Pitsidia!

Das ist ein sehr netter, kleiner Ort im Süden Kretas. Dort gibt es ein unglaublich nettes Café, das sich in einer umgebauten Ölmühle befindet, "Traumfabrik" heißt es. Und dort gibt es einen Internetzugang. Hm. Bin zwar etwas in Sorge, mich jetzt als Onlinejunkie zu outen, aber da muss ich durch. Wenigstens twittere ich Blocksatznicht.

Außerdem habe ich eine amtliche Entschuldigung: 31° um 9.30 Uhr! Das ist einfach zu warm, um draußen zu sitzen; außerdem habe ich drei Blasen am Fuß, die mich daran hindern, die zwei Kilometer zum Strand zu laufen. Und überhaupt. Habe Mitteilungsbedarf.


Es gibt hier unglaublich intensiv duftenden Jasmin, wobei der weiße besser riecht als der blaue, der blaue dafür hübscher aussieht. Ausgleichende Gerechtigkeit wahrscheinlich.

Vor der Pension wohnt eine Katze, die beschlossen hat, sich von mir adoptieren zu lassen. Muss bei Gelegenheit Katzenfutter kaufen; meine Frühstücksreste verweigert sie. Naja, sind ja auch fleischlos... Und ich kenne keine vegetarischen Katzen.

Kennen Sie dieses Gefühl, da zu sein, aber nicht so richtig? Sie fühlen die Sonne auf Ihrer Haut, hören das Meer, die einerseits fremden, aber schnell wieder vertrauten Geräusche, der Tagesrhythmus wird auf einmal ein ganz anderer. Und doch... Da sind immer noch viel zu viele Gedanken. In mir denkt es jedenfalls wie verrückt, ganz egal, was ich gerade tue. Es denkt beim Schwimmen, und ich erlaube die Gedanken in der Hoffnung, dass sie dann gehen. Tun sie aber nicht. Sie wechseln nur die Drehrichtung.

Halt. Einen Moment gab es: Im Schneidersitz am Wassersaum, die Augen geschlossen, habe ich den Wellen zugehört. Und die waren laut genug, um alles andere in meinem Kopf zur Ruhe zu bringen.

Bin wieder weg. Zum Strand. Sch.. auf die Blasen; ich muss nichtdenkengehen!

P.S.: Rechnen Sie trotzdem damit, dass ich nicht drei Wochen lang die Klappe werde halten können.

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