Vorweg eine absolut ernstgemeinte Warnung: Mein Text könnte - so vorhanden - Ihre religiösen Gefühle verletzen. Wenn Sie also welche haben und dies unter anderem mit Aufklebern an Ihrem Auto kommunizieren, lesen Sie bitte nicht weiter!
"Jesus lebt!" steht auf dem Aufkleber links neben dem Kofferraum des SUV meines Vordermannes. Rechts wird es Englisch: "Smile - God loves you!"
Ich hätte gern die Stille an der roten Ampel genutzt, um über diese Botschaften zu philosophieren; leider blendetee mich seine Nebelrückleuchte derart, dass es jeden Gedanken schon im Keim zerriss.
Später, als ich ihn überholt hatte (er hatte im Gegensatz zu mir die Ruhe, über Jesus, Gott, das Leben und den ganzen Rest nachzudenken; wäre es anders, hätte er möglicherweise statt Ruhe sein Gaspedal gefunden) und die roten Lichtblitze vor meinem inneren Auge verschwunden waren, dachte ich nach.
"Warum liebt Gott nur ihn?" fragte es in mir. "Wäre es anders, hätte er (Gott meine ich; sein Fahrlehrer hat es ja offensichtlich unterlassen) ihm möglicherweise erklärt, dass es den Mitmenschen gegenüber unfair ist, wenn man sie blendet." "Und überhaupt: Warum soll ich lächeln, bloß weil der einen albernen Aufkleber auf seinem Auto hat? Wenn Gott auch mich lieben würde, hätte er ja nicht diesen ausgemachten Egoisten im Schleichtempo und seine Nebelschlussleuchte vor mich und meinen Kleinwagen gesetzt - oder?"
"Jesus lebt!" war mir kurz entglitten. Aber nachdem ich mich fertig aufgeregt und auf höchst unchristliche Weise ein paar besserwisserische Schnarchtatzen rechts überholt hatte, nahm ich mir die Zeit, auch darüber nachzudenken. Warum befand sich diese höchst plakative Aussage in einem Fisch? Da saß meines Wissens doch Jona (das war der Kerl, der irgendwie im Wal gelandet ist). Und überhaupt: Ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass Autos mit irgendwelchen Fischaufklebern drauf sehr häufig einen besonders unchristlich fahrenden Zeitgenossen vorn links sitzen haben? Und dass der stilisierte Fisch gern mit "Rabea fährt mit" oder "Samuel an Bord" kombiniert wird?
Dem habe ich zweierlei entgegen zu setzen: Einen Aufkleber, der in Schönschrift auf meiner Windschutzscheibe verkündet "Kein Balg mit bescheuertem Namen an Bord!". Und dann bin ich ja auch noch da, wohl wissend, dass auch ein französischer Kleinwagen für Stress sorgen kann, wenn er nur dicht genug auffährt.
In diesem Sinne: Gute Fahrt! Jesus lebt, und Gott sitzt auf dem Beifahrersitz!
"Jesus lebt!" steht auf dem Aufkleber links neben dem Kofferraum des SUV meines Vordermannes. Rechts wird es Englisch: "Smile - God loves you!"
Ich hätte gern die Stille an der roten Ampel genutzt, um über diese Botschaften zu philosophieren; leider blendetee mich seine Nebelrückleuchte derart, dass es jeden Gedanken schon im Keim zerriss.
Später, als ich ihn überholt hatte (er hatte im Gegensatz zu mir die Ruhe, über Jesus, Gott, das Leben und den ganzen Rest nachzudenken; wäre es anders, hätte er möglicherweise statt Ruhe sein Gaspedal gefunden) und die roten Lichtblitze vor meinem inneren Auge verschwunden waren, dachte ich nach.
"Warum liebt Gott nur ihn?" fragte es in mir. "Wäre es anders, hätte er (Gott meine ich; sein Fahrlehrer hat es ja offensichtlich unterlassen) ihm möglicherweise erklärt, dass es den Mitmenschen gegenüber unfair ist, wenn man sie blendet." "Und überhaupt: Warum soll ich lächeln, bloß weil der einen albernen Aufkleber auf seinem Auto hat? Wenn Gott auch mich lieben würde, hätte er ja nicht diesen ausgemachten Egoisten im Schleichtempo und seine Nebelschlussleuchte vor mich und meinen Kleinwagen gesetzt - oder?"
"Jesus lebt!" war mir kurz entglitten. Aber nachdem ich mich fertig aufgeregt und auf höchst unchristliche Weise ein paar besserwisserische Schnarchtatzen rechts überholt hatte, nahm ich mir die Zeit, auch darüber nachzudenken. Warum befand sich diese höchst plakative Aussage in einem Fisch? Da saß meines Wissens doch Jona (das war der Kerl, der irgendwie im Wal gelandet ist). Und überhaupt: Ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass Autos mit irgendwelchen Fischaufklebern drauf sehr häufig einen besonders unchristlich fahrenden Zeitgenossen vorn links sitzen haben? Und dass der stilisierte Fisch gern mit "Rabea fährt mit" oder "Samuel an Bord" kombiniert wird?
Dem habe ich zweierlei entgegen zu setzen: Einen Aufkleber, der in Schönschrift auf meiner Windschutzscheibe verkündet "Kein Balg mit bescheuertem Namen an Bord!". Und dann bin ich ja auch noch da, wohl wissend, dass auch ein französischer Kleinwagen für Stress sorgen kann, wenn er nur dicht genug auffährt.
In diesem Sinne: Gute Fahrt! Jesus lebt, und Gott sitzt auf dem Beifahrersitz!
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