Wer mich kennt, weiß, dass ich zutiefst unpolitisch bin. Politik und alles, was drumherum passiert, taugt meiner Ansicht nach ausschließlich als Vorlage für gute Satire. Was auch meine gute Begründung dafür ist, warum ich seit ihrer Gründung nur und ausschließlich die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, kurz DIE PARTEI, wähle. Najagut, ich würde die PARTEI wahrscheinlich gar nicht kennen, wenn mein lieber Freund La Guasa nicht aktives Mitglied wäre. Aber hier ist eine Alternative für alle, die das politische Affentheater zwar mitverfolgen, aber weder verstehen noch gutheißen.
So könnte ich mich als naiver Mensch, der immer noch daran glaubt, ein Minister sähe sich auch heute noch als Diener des Staates und somit des Volkes, darüber echauffieren, dass ein Herr Pofalla vielen seiner Vorgänger nachfolgt und sich schon während seiner aktiven Amtszeit ein Pöstchen in der Wirtschaft gesichert hat. Altkanzler Schröder, meines Wissens immer noch Aufsichtsratsmitglied im Konzern des lupenreinen Demokraten Putin, hat es seinerzeit auch nur nachgemacht.
Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Ich habe mich nämlich heute in eine politische Diskussion verwickelt, obwohl ich das überhaupt nicht wollte. Dafür musste ich nichts weiter tun, als dem Liebsten auf eine rhetorische Frage antworten, und - husch! - waren wir mittendrin in etwas, das ich grundsätzlich nicht führe. Wie habe ich das bloß wieder gemacht? Zumal ich doch von Politik nur wenig Ahnung habe. Und sie mich ja auch nicht interessiert, außer in Bezug auf ihre satirische Eignung. Über Demonstrationen haben wir diskutiert. Ich habe noch nie demonstriert!!! Sogar, als es um irgendwelche wichtigen Inhalte meiner damaligen Uni ging, habe ich den endlich einmal leeren Hörsaal genossen, statt mir auf der Straße den Arsch abzufrieren und irgendwelche "Dagegen-Plakate" in die Luft zu halten.
Und damit komme ich zu einem weiteren Punkt, der mit der Diskussion von heute morgen gar nichts zu tun hat: Ich bin gerade auf der Suche nach dem Sinn meines Lebens. Politische Betätigung habe ich soeben ausgeschlossen, für eine Primaballerina bin ich erstens zu alt und zweitens zu steif, strippen mag ich auch nicht mehr, und für ein Tierasyl haben wir nicht genug Platz.
Möglicherweise besteht der Sinn meines Lebens darin, kürzere Texte zu schreiben, die auch die Facebook- und Google-Generation noch verfolgen kann. Das dürften dann nicht mehr als zwei bis drei Sätze am Stück sein. (Verdammt, zwei Drittel meiner Leserschaft sind wahrscheinlich schon im ersten Absatz ausgestiegen!)
Ich versuche es später in einem anderen Post von vorn mit kurz.
Und gehe jetzt erst einmal laufen - das macht nämlich einen großen Teil meines Lebens aus. Schauen Sie mal wieder "Forrest Gump": Man kann sich mehrere Jahre lang ausschließlich mit Laufen beschäftigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen