12 April 2015

Aufi auf'n Berg!

In zwei Stunden geht es los: 21,095 km, davon die meisten bergauf. Seit gestern Nachmittg bin ich aufgeregt, seit heute sehr früh bin hat sich das in  höllisch aufgeregt verwandelt, und wieder einmal stellt sich mir die Frage, warum ich das denn bloß mache.

Reinhold Messmer würde antworten: "Weil der Berg da ist." Stimmt ein bisschen. Wenn schon in Steinwurfnähe so eine schöne Laufveranstaltung ist, warum nicht mitrennen?

Sicherheitshalber laufe ich erst einmal in der Weicheierfraktion mit. Die echten Heldinnen haben sich für Marathon oder Ultramarathon (57 km) entschieden. Mit noch mehr Höhenmetern. Es spricht aber alles dafür, im nächsten Jahr das Doppelte zu rennen, wenn mir bis 13.00 Uhr nichts passiert ist.

Warum mache ich das? Warum bastele ich mir einen Trainingsplan zurecht, an den ich mich von Zeit zu Zeit auch halte, suche mir ein möglichst anstrengendes Terrain und reihe mich dann in dem Wissen, dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dem letzten Drittel ankommen werde, vor dem Startband ein?

Wenn Sie noch nie wettgekämpft haben, werden Sie das nicht verstehen können. Es ist die Aufregung am Abend vorher, es ist die Vorfreude, die sich spätestens fünf Minuten vor dem Startschuss einstellt, das Gefühl, an Grenzen gehen zu dürfen (und die körperlichen sind dabei das geringste Problem, glauben Sie mir!), und ja, es ist auch das Zähnezusammenbeißen, wenn es dann irgendwann überall zwickt. 
Es ist ein Gefühl von Freiheit: Ich habe entschieden, das zu tun, und ich bin in diesen Stunden zwar in einem Läuferfeld unterwegs, aber trotzdem ganz allein mit mir und meinen Gedanken. All das ist für sich genommen ist schon großartig, in der Summe lohnt es jeden möglicherweise auftretenden Muskelkrampf!

Falls Sie mich auf den letzten hundert Metern vor dem Bilsteinturm treffen sollten: Ja, ich gucke angestrengt! Ja, ich fluche wie ein Rohrspatz! Ja, ich schnaufe wie eine sehr alte Dampflok! Mein Lächeln könnte inzwischen zum Kampfgrinsen geworden sein - aber es kommt von ganz tief innen drin.

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