22 September 2016

Ich bin immer noch nicht weg. Glauben Sie mir!

Durch diesen schmalen Kanal sind sie gekommen.
Stellen Sie sich ein Boot von ca. 8 Metern Länge und 2 Metern und 75 Zentimetern Breite vor. Das ist echt groß. Fand ich zumindest, vor allem im Verhältnis zu diesem doch eher schmalen Kanälchen. Das eine Menge voll süßer Selbstbedienungsbrückchen hatte. Gleich die erste war so schwer, dass ich mich schon ein wenig wie Herkuline fühlte, als es mir endlich gelungen war, das Ding hochzuziehen.
Fürs Herunterlassen musste ich um Hilfe rufen. Ich habe einfach nicht genug Übergewicht, und auch meine Willenskraft beeindruckte das Mistding nicht. Also angemeert (holländisch für "anlegen), rumgemöhrt (das ist jetzt wieder deutsch), Brücke bezwungen, abgemeert (das muss ich jetzt nicht erklären, oder?) und weitergefahren.
Es gab Hängebrücken zum Hochziehen, Schiebebrücken, Drehbrücken, Bedienbrücken, bei denen man an versteckter Stelle bellen (holländisch für "klingeln") musste, um einen Schleusenwärter in Bewegung zu setzen, der dann erst die Schranken vor der Brücke herunter- und dann die Brücke heraufgelassen hat. Ist schon ein erhebendes Gefühl, einen Stau zu verursachen, einfach, weil man irgendwo durch will. Auf einmal ist man wer... (Vielleicht ist das die Motivation all der Volltrottel auf der Autobahn, die das mit unmotivierten Brems- und Lenkmanövern schaffen?)
Die große weite Welt ist gar nicht so weit weg. Und eigentlich auch gar nicht so groß.
Zweite Station. Gibt es auch nur in unserer Phantasie. War aber sehr hübsch. Wir hatten Eiland Nummer Sieben ganz für uns allein. Der Mann hat Feuer gemacht (natürlich, wer sonst???), die Frau ist zehnmal im Kreis gelaufen und hatte damit 6 Kilometer zurückgelegt. Hatte was robinsoneskes. Wäre ich romantischer, würde ich jetzt die Blaue Lagune bemühen...

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