19 Dezember 2016

18. Dezember - jetzt aber echt mal besinnlich!

So lautet die Grabinschrift auf der letzten Ruhestätte von Nikos Katzantakis. Übersetzt heißt es: "Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei." 
Wer Nikos Katzantakis war? Einer der bedeutendsten Schriftsteller Griechenlands, außerdem Journalist, Auslandskorrespondent und Übersetzer. Er hat neben vielen anderen den Roman "Alexis Sorbas" geschrieben, der später mit Anthony Quinn in der Hauptrolle verfilmt wurde. Auf Kreta begegnet man seinen Spuren auf Schritt und Tritt, angefangen beim Flughafen.

Aber das ist alles gar nicht so wichtig. Wichtig ist mir die Grabinschrift. Ich kann richtig philosophisch werden, wenn ich darüber nachdenke. Und weil mir diese Worte irgendwann zum Lebensziel wurden, habe ich es mir auch gleich tätowieren lassen. Damit ich es nicht vergesse.

Für mich ist diese Haltung die Vorstufe von "Glücklich sterben". Denn wenn ich nichts erhoffe, mache ich mich auch nicht abhängig von anderen, einem Lottogewinn, einer Arbeitsstelle... Wenn ich nichts fürchte, kann ich nachts spazierengehen, habe keine Angst vor Verlusten, vor wirtschaftlicher Ungewissheit, dem Leben und auch keine vor dem Tod. Dann bin ich wirklich frei. Dann kann ich im Augenblick sein, im Hier und Jetzt. Dann muss ich nichts kaufen, nichts haben, nichts leisten, nichts darstellen. Ich darf ich sein. Punkt. Kein Haben mehr, nur noch Sein. 

Ich finde, das ist ein erstrebenswerter Zustand.

Wem das zu philosophisch oder besinnlich ist, dem lege ich einmal mehr wärmstens "Das Beste, was Sie tun können, ist nichts" von Björn Kern ans Herz. Das ist eigentlich dasselbe, nur anders ausgedrückt. Und man bekommt erklärt, wie man Tauben aufbläst.

Wenn Sie mögen, legen Sie doch GENAU JETZT alles beiseite, schließen die Augen und tun konsequent für mindestens eine Minute lang nichts.

Ist doch schön, oder?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen