Ich rechne gern beim Laufen. Meinen BMI aus, zum Beispiel. Oder wieviele Kilometer ich im letzten Monat gelaufen bin, wieviele ich diesen noch laufen muss, um im Schnitt zu bleiben und ob ich eine Stunde StepAerobic mit ca. 4,5 Kilometern dazuzählen darf. Häufig rechne ich aber auch einfach nur so rum, irgendwas mit Binominalkoeffizienten oder Exponentialkram.
Manchmal lüge ich auch nur und rechne gar nicht.
Gern setze ich auch verbrauchte und zu verspeisende Kalorien ins Verhältnis. Mein Activity Tracker sagt mir nicht nur, wenn ich zu lange gesessen habe, er rechnet für mich auch aus, was ich bisher verbraucht habe. Ich muss also nur noch schätzen, was schon an Leckereien in mir drin ist und weiß fast sofort, ob ich mich heute noch einmal ans Eisfach wagen darf, um dieses leckere, günstige Schokoladeneis herauszuholen oder ob ich lieber Wackelpudding mit Stevia mache, weil der fast kalorienneutral ist.
Bevor Sie sich jetzt entsetzt abwenden: Das passiert alles nur in meinem Kopf! In echt ist es ganz anders!
Ganz davon abgesehen schmeckt Wackelpudding mit Stevia absolut grottig, und ich würde niemandem empfehlen, das auszuprobieren. Stevia ist überhaupt kilometerweit davon entfernt, genießbar zu sein, und damit wird auch alles, was man damit produziert, zum "gesunden Genuss". Da sich gesund und Genuss meist ausschließen, muss ich das jetzt nicht weiter ausführen.
Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an die Anfangszeiten des Süßstoffs erinnern und daran, wie widerlich alles geschmeckt hat, woran man Süßstoff statt ordentlich Zucker getan hatte. Genau so ist es mit Stevia.
Ich hatte ja mal so eine Paleophase. Da habe ich meinen Kollegen zum Einstand Muffins gebacken. Voll korrrräckt Paleo, ey! Aus Kidneybohnen, zuckerfreiem Fruchtaufstrich und Stevia. Noch heute bin ich voller Bewunderung für diese Menschen: Sie haben nicht nur aufgegessen, sondern auch nachgenommen; niemand hat mich wegen gesundheitsgefährdenden Verhaltens beim Chef verpfiffen, und ich durfte weiter dort arbeiten. Die Zuständigkeit für Kuchenbacken hat allerdings eine andere Kollegin für sich beansprucht.
Wie bin ich jetzt da wieder drauf gekommen? Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie mir recht häufig beim Denken zulesen müssen? Oder anders: Wie kann ich wissen, was ich denke, wenn ich nicht lese, was ich schreibe? Oder so.
Jetzt jedenfalls muss ich etwas essen und eine weitere Folge von "Downton Abbey" ansehen. Ich könnte dabei ausrechnen, wie lang eine Folge durchschnittlich ist und wieviel Zeit ich schon vor dem Fernseher verbracht habe. Aber vielleicht gucke ich auch nur.
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