Beginnende Panikattacke, hervorgerufen durch OWL. |
Ich habe Hoffnung, dass mein heutiger Beitrag auch andere Menschen, die unter dem OWT leiden, erreichen und ihnen Mut machen wird. Sie sind nicht allein!
Die Karte habe ich neben vielen anderen hilfreichen Informationen bei Wikipedia gefunden. Hier die wichtigsten Fakten: Ostwestfalen erstreckt sich über eine Fläche von ca. 5274 Quadratkilometern, die Einwohnerzahl betrug 2012 2.025.000, die bevölkerungsreichste Stadt ist Bielefeld mit 336.352 Einwohnern (12/2016), die üblichsten KfZ-Kennzeichen BI, GT, HF, HX, MI, PB.
Ein besonderes Kennzeichen dieser Region ist das Verstecken bzw. Tarnen von Radarfallen. Die ostwestfälischen Ordnungsbehörden scheinen die Regulierung des Individualverkehrs bis zu seinem Erliegen zu ihrer Hauptaufgabe erklärt zu haben. Ein probates Mittel scheinen sachlich unbegründete Geschwindigkeitsbeschränkungen zu sein. So finden sich an gut ausgebauten Bundesstraßen gern einmal Tempo-70-Schilder, zwischen denen sich bundeswehrgrüne Radarfallen im Gebüsch verbergen.
Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen: Bielefeld, ostwestfälische Metropole sowie Gegenstand unzähliger Verschwörungstheorien, zeichnet sich dadurch aus, dass Hauptausfallstraßen durch Wohngebiete mit Verkehrsberuhigung führen und eine Rush-Hour im klassischen Sinn nicht bestimmt werden kann. Der Feierabendverkehr in Bielefeld findet ohne Unterbrechung den ganzen Tag über statt. Nicht ganz klar ist, ob die städtischen Behörden mit der Verkehrsführung verhindern wollen, dass die Ureinwohner hinaus- oder Fremde (also Nicht-Ostwestfalen) hineinkommen.
Auch kleine Dorfstraßen sind offiziell als Autobahnausweichstrecken nutzbar, aber grundsätzlich mit Dauerbaustellen, die eine einspurige Verkehrsführung nötig machen, versehen. So hat der ortsunkundige Besucher die Gelegenheit, die Ureinwohner in ihrem ganz privaten Bereich zu beobachten.
Ostwestfalen beim Betonieren eines Vorgartens. |
Auf den ersten Blick mag dieses Verhalten wunderlich wirken; betrachtet man jedoch den Schmutz, den auswärts flüchtende Fremdlinge mit ihren Kraftfahrzeugen verursachen, gewinnt es eine gewisse Sinnhaftigkeit.
Ich bin bereits zweimal von unterschiedlichen Geräten fotografiert worden, habe beim Versuch, erst nach Bielefeld ein- und lange darauf wieder auszureisen, viel Zeit mit der Betrachtung nicht nur der ostwestfälischen Vorgärten verbringen müssen und kann versichern, dass auch bei mir eine beginnende Traumatisierung spürbar ist.
Der besagte Freund muss geschäftlich einmal die Woche dieses Gebiet bereisen, und so ist es nur verständlich, dass er inzwischen eine Strategie gewählt hat, die es ihm überhaupt erst ermöglicht, sein Fahrzeug in ostwestfälische Richtung zu lenken: Er behauptet, dass es Ostwestfalen nicht gibt. Es sei ein weißer Fleck auf der Landkarte und niemand wisse, was sich dort befinde.
Grundsätzlich halte ich das für eine gute Strategie; allerdings hat er erst kürzlich erfahren müssen, dass auch Ordnungswidrigkeiten, die man in einem Gebiet begeht, das auf der eigenen Landkarte nicht existiert, geahndet werden.
Abschließend ein Aufruf an alle Leser/innen, die ebenfalls Symptome eines beginnenden oder schon chronischen OWT bei sich feststellen: Melden Sie sich bei mir! Ich bin dabei, die Erkrankung tiefer zu erforschen und über Hinweise, Berichte von Betroffenen und ihren Angehörigen dankbar. Gern unterstütze ich Sie auch beim Aufbau von Selbsthilfegruppen.
*Es handelt sich hierbei um ein noch nicht in der einschlägigen Literatur erwähnten oder in die ICD (International Classification of Deseases) aufgenommenes Phänomen, das Ostwestfalen-Trauma. Die Autorin beansprucht daher für sich, diese Erkrankung zuerst öffentlich beschrieben zu haben.
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