03 August 2008

Hornviecher

Manche Reime müssen sich nicht auf Teufelkommraus reimen. Manche Gedichte finden sich von allein. Manche Hornviecher müssen sich erst einmal die Hörner abstoßen. Und manchmal produziert das Gehirn nach einem wunderschönen, ruhigen, albernen Tag voller Gelächter, Sonne und Liebe solch eine Mischung aus Liebeserklärung und "Reim Dich, oder ich schlag Dich!"

Ich entschuldige mich bei all denen, die Lyrik ernst nehmen und erkläre meine ganz persönliche Form zum Neuen Dadaismus.

Wer bietet mehr als 2.000 € pro Zeile?

Der Herr da hinten in der Ecke 2005 € - dankeschön, höre ich mehr?

Die Dame in Pink 2005,50 € - großartig, wir bewegen uns vorwärts! Wer bietet mehr?


Ein Widder und ein Stier
die grasen hier.

Der Stier hat seine Wiese,
der Widder seinen Zaun.
Dem Widder scheint der Stier ein Riese,
dem Stier der Widder wie ein Faun.

Sie treffen sich,
sie ziehen ihre Kreise,
umeinander.

"Ich liebe Dich!,

doch Deine Art und Weise",
sagt der Stier,
"die kenn' ich nicht!"

"Ich lieb' Dich auch,
hier ist mein Zaun,
ich schenk' ihn Dir."
Der Widder schubbert sich am Stier.

"Ich danke Dir,
doch Zäune brauch' ich nicht.
Bin frei in allem, was ich tu."

"Dann sieh doch mir
jetzt einmal ins Gesicht.
Denn alles, was ich will, bist Du!"

Der Widder stupst den Stier am Bein,
der Stier senkt seinen Kopf,
macht sich so für den Widder klein.
Es finden sich ein Deckel und ein Topf.

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