02 Oktober 2008

Khaled, Maler

Das Bett hat sich versteckt... Irgendwo in den Tiefen meiner Wohnung wartet es auf mich, aber irgendwie kann ich den Weg nicht finden. Habe ihn allerdings auch noch nicht ernsthaft gesucht, sondern mich stattdessen durch Erinnerungen gegraben.

Da gab es einen Maler, der kurze Zeit im gleichen Haus wohnte wie ich - Khaled. Er war sehr experimentell mit seinen Materialien, aber woran ich mich am besten erinnere, ist das Flügelgeschleppe zur Eröffnung seiner Kunstschule. Gott, war das Mistding schwer! Ernsthaft, wenn man so einen Tragegurt um den Körper und diverse Treppenstufen vor sich hat, gewinnen 260 kg eine ganz neue Dimension.

Khaled hat mir immer von meinen "traurigen Augen" gesprochen, obwohl ich meine Augen sehr fröhlich fand. Er hat mit Ölfarben gemalt, und eines Tages hat ihn Ajau, unser schwarzer Kater, besucht und sich ein wenig auf der frischbestückten Farbpalette geräkelt. Ajau war wochenlang bunt, Khaled musste sich neue Farben kaufen.

Er hat mich gelehrt, an einem Projekt für eine Zeit zu arbeiten, um eventuellen Kritikern zu zeigen, dass man nicht nur eine Sache kann. Manchmal versuche ich das. Allerdings gibt es noch keine Kritiker, weil ich noch nichts in Papierform veröffentlicht habe. Nicht viel.

Wie ich jetzt, mitten in der Nacht, auf Khaled komme? Keine Ahnung. Er hat mich zu den oben stehenden "Werken" inspiriert. Und er hat einmal life gemalt zu improvisierter Klaviermusik, was ich sehr beeindruckend fand.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen