19 September 2009

"12.00 Uhr auf meiner Liege!"

lautet die unmissverständliche Anweisung, der ich unwidersprochen Folge leiste. Das Vorgespräch ist kurz. Dann ziehe ich fast alles aus und lege mich auf den Rücken. Er streicht meine Haare beiseite, legt die Hände unter meinen Hinterkopf. Ich schließe wohlig die Augen. Seine Hände verweilen, und ich spüre seine Finger auf meiner Haut.
Der Druck wird fester, mein Atem geht etwas schneller. Trotzdem bin ich noch immer völlig entspannt. Finde ich.
"Du musst jetzt nicht mit mir kämpfen!" sagt er, als könnte er Gedanken lesen. "Mache ich nicht!" antworte ich entrüstet.
"Dann überlass mir für einen Moment Deine Halswirbelsäule!"
"Okay..." maule ich, lehne mich an ihn und denke an England.
Ein Ruck, es knackt - und ein mäandernder Wirbel ist wieder an seinem Platz.
Wenn er nicht schon vergeben wäre, würde ich ihm auf der Stelle einen Heiratsantrag machen.
Meine Welt jedenfalls ist in Ordnung, solange es den Physiotherapeuten gibt!

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