20 Januar 2010

Nebel. Wählen und gefressen werden.

"Etwas war im Nebel..." heißt es in einer der besonders gruseligen Kurzgeschichten von Stephen King.

Ja, es ist etwas im Nebel.

Es fühlt sich an wie in diesen Herbstnächten, wenn Du die immer gleiche Strecke nach Hause zurücklegst und auf einmal nicht mehr weißt, ob Du auf der richtigen Straße unterwegs bist, weil der Nebel jede Orientierung unmöglich macht. Du hoffst, dass Dich der Weg in die richtige Richtung führt; sicher bist Du jedoch schon lange nicht mehr.

Beim Blick in den Rückspiegel wird Dir Angst und Bange: Scheinwerfer kommen immer näher, werden riesig groß, erleuchten das Innere Deines Autos. Wer fährt da so dicht auf? Ist es ein anderer Orientierungsloser, der nichts weiter plant, als sich an Deine Rückleuchten zu heften, um seinen eigenen Weg nicht aus den Augen zu verlieren, oder ist es der Wahnsinnige, vor dem die Radiomoderatorin von ndr Info seit Stunden warnt?

Nichts ist zu mehr sehen. Die Scheinwerfer sind längst abgebogen, und Du hast das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein. Niemand, der Dir den Weg zeigen kann; selbst Dein TomTom hat schon vor längerer Zeit den Dienst versagt.

Gehetzt blickst Du von rechts nach links, von vorn nach hinten. Etwas ist im Nebel, und es wird Dich mit Haut und Haar fressen. Etwas ist im Nebel, Du selbst hast es gerufen, vor langer Zeit, unbewußt zwar, aber nicht schuldlos.

Etwas lauert im Nebel... Gestern hat es eine großzügige Spende des Deutschen Hotelverbandes entgegengenommen. Morgen wird es jeden arbeitsfähigen ALGII-Empfänger zu gemeinnützigem Kaffeekochen und Geschirrspülen in die Parteizentrale verschleppen.

Wann wird es Dich, seinen Schöpfer, fressen?

1 Kommentar:

  1. ... da könnte ich den Blödmännern wenigstens was in den Kaffee mischen, damit sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Andersherum - Dummheit ist unsterblich ...

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