18 April 2010

Guten Abend, NOM-RG ... und GÖ-X ???!

Vorweg: Friede sei mit Ihnen, und außerdem die geballte Fürsorge aller in dieser und der jenseitigen Welt vorhandenen Götter und -innen!

Und die brauchen Sie auch, denn so, wie Sie fahren, hinterließen Sie ohne göttliche Hilfe ein Schlachtfeld sondergleichen!

Mein Tag war großartig: Ausgeschlafen nach wilder Party, einen sehr gemütlichen Morgenkaffee getrunken, 20 km gelaufen (Trotz zweier Prolapse schmerzfrei, Herr Doktor!!! Möge auch mit Ihnen Frieden sein. Später.), Mittagessen bei Mutti, Sauna. Ich war gelöst, entspannt und unglaublich gut drauf. Bin ich immer noch. Aber zwischendurch gab es doch ein paar klitzekleine Kritikpunkte.

Nr. 1: Warum wartet der auf der rechten Spur vor sich hin dölmernde überforderte Familienvater im Skoda, bis ich komme, um unvermittelt auf die linke zu wechseln? Gut, die Straße teilt sich ca. 3 km später, aber das würde ich noch nicht als logische Begründung sehen.
Aber seine Beweggründe sind im Prinzip völlig gleichgültig. Ich unterbrach das Absingen von "Faster, Harder, Scooter", schrie kurz auf und wechselte rasch auf die rechte Spur mit dem Ansinnen, den Familienvater zu überholen (Immerhin war er zähfließender Verkehr!) und vor ihm wieder einzuscheren. Offensichtlich hatte der Mistkerl aber Erfahrung im planlosen Spurwechsel, führ ein Stück nach rechts und belegte prompt beide.
Also scherte ich gezwungenermaßen wieder hinter ihm ein und zeigte ihm meine Missbilligung durch dichtes Auffahren. Er blieb unbeeindruckt, was ebenfalls für eine gewisse Erfahrung als Verkehrshindernis spricht.
Ich behielt angestrengt meine gute Laune bei, zeigte mit beiden Mittelfingern in Richtung Skoda und Familienvater und wünschte ihm etwas anderes als Frieden. (Manchmal muss das Bemühen um Liebe unter den Menschen der Psychohygiene weichen.)
Natürlich alberte der dämliche Mistkerl ("Friede sei mit ihm!" sagte der Pfarrer bei seiner Beerdigung. Vorher hätte er auch keinen verdient. Finde ich.) mit ca 20 km/h unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit vor mir her.
Das nächste Überholverbot nutzte ich, um ihn zu überraschen und sehr knapp vor ihm wieder einzuscheren. A...! Blödes!!!

Nr. 2: Aber das nützte mir überhaupt nichts, denn ein paar hundert Meter später wurde ich durch einen etwas älteren BMW mit Göttinger Kennzeichen aufgehalten. Gegen ihn war der Northeimer Familienvater ein Rennfahrer beim Training für die Rallye Monte Carlo. Ihn konnte ich nicht überholen, und auch die Tatsache, dass ich ihm mit meinem Peugeot fast im Kofferraum saß, ließ ihn unbeeindruckt.
(An der Ausfahrt, als wir kurz nebeneinander standen, erschloss sich mir der Grund: Am Steuer des BMW befand sich eine Dame mittleren Alters, offensichtlich leicht sehbehindert (Welchen Grund gäbe es sonst, den Sitz so einzustellen, dass die Nase fast an der Windschutzscheibe klebt?), die mich garantiert überhaupt nicht bemerkt hatte, weil sie ja damit beschäftigt war, im Dschungel, den die Fahren Könnende "Straße" nennt, zu überleben. Das macht einen Tunnelblick! Und dann ist frau froh, mit knappen 60 km/h unfallfrei voranzukommen! Andere Autos? Wo???

Jetzt mal ehrlich: Hätten Sie diesen Verkehrsgefährdungen auf Füßen einen schönen Tag gewünscht oder sie lieber aus ihren Autos gezerrt, um dann...? Ich ja schon...

Bin aber glücklich zuhause angekommen. Und wieder sehr friedlich gestimmt. Wirklich. Wahrscheinlich waren das unglaublich wertvolle Menschen, die ihre Energie einfach nur nicht für einen vernünftigen und nicht verkehrsbehindernden Fahrstil verplempern wollen.

Friede sei mit ihnen. Sobald sie auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen sind.

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