28 Juli 2010

Heirat und die schwerwiegenden Folgen,

die ich seit einiger Zeit und äußerst besorgt am lebenden Objekt beobachte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass ich weitere (allerdings nichtsahnende) Probandinnen in meine Überlegungen einbezogen habe. Es handelt sich zunächst ausschließlich um weibliche Wesen, weil mich deren Veränderung aus naheliegenden Gründen mehr interessiert. (Um Gerüchten vorzubeugen: Nein, ich will nicht heiraten! Einmal reicht, auch wenn es nur ein paar Monate waren.)

Dies ist das noch nicht wissenschaftlich belegte Ergebnis, das aber für weitere, professionellere Studien durchaus interessant sein könnte:

Es soll geheiratet werden. Der Termin ist festgelegt, ein paar Brautkleider in der engeren Wahl. Das Stichwort ist "eng". Es muss dringend abgenommen werden, um in das favorisierte Kleid erstens hinein zu passen und zweitens auch noch gut dabei auszusehen, ohne vor lauter Luftanhalten zu kollabieren.
Es muss also Sport betrieben und eine Crash-Diät gefunden werden; der Tag des Ja-Worts liegt in nicht allzu weiter Ferne.
Frau legt allen Ehrgeiz in das Projekt "Ich passe in mein Brautkleid", und dabei ist sie überaus erfolgreich. Die interessierte Umgebung verfolgt das Pfundepurzeln mit wohlwollendem Interesse, den Bräutigam freut's, und das Spiegelbild lächelt.

Hochzeit. Jetzt freuen sich alle. Die Braut sieht großartig aus, hat aus ihrem Blondhaar eine schicke Aufsteckfrisur machen lassen und kann aufgrund der neu gewonnenen Fitness die Hochzeitsnacht mit allen Sinnen und ausgiebig genießen.

Flitterwochen. All Inclusive. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und sch... auf das alberne Brautkleid! Jetzt wird sich für die Leiden der letzten Wochen belohnt!

Ein paar Monate später - der Jojo-Effekt hat zugeschlagen. Glücklicherweise ist der neuerworbene Sozialpartner auch kein Kostverächter, und so wird nach Herzenslust gevöllert, genossen und geschlemmt. Sport? Igitt! Ein gemeinsamer Spaziergang? Ach Schatz, lass uns erst aufessen!

Noch etwas später ein kurzes Aufbäumen: Beide gehen zum Sport. Einmal. Was nicht ausreichend ist.

Noch später wird der neuen Figur auch eine neue Frisur verpasst, irgendwas Praktisches, Kurzes. Das Blondhaar, das noch zur Hochzeit so hübsch aussah, fällt der Schere zum Opfer.

Irgendwann folgt die erste Schwangerschaft. Dann gibt es einen Kombi, die zur neuen Kurzhaarfrisur passende praktische Kleidung mit viel Elastan und einen Aufkleber auf der Scheibe, "Marvin fährt mit".

By the way: Heute stand ein extrem schicker, sportlicher Zweisitzer vor mir an der Ampel, am Steuer eine Dame mit großer Sonnenbrille und extrem schicker Kurzhaarfrisur, brünett, auf der hinteren Scheibe einen Aufkleber: "Kein Blag mit bescheuertem Namen an Bord!"
Leider wurde die Ampel grün, und ich konnte sie nicht fragen, wo es diese Aufkleber gibt...

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