27 Januar 2011

Krisenmanagement

Wir alle haben unsere Seinskrisen - Nichtdenkende und Irgendwievorsichhinlebende mal ausgenommen. (Obwohl ich ja sicher bin, dass auch die irgendetwas merken. Sie können es nur nicht einordnen. Oder gehen einkaufen, bevor sie etwas merken.)

Meine These: Wir reagieren alle völlig unterschiedlich.

Ich könnte mir vorstellen, dass Angela Merkel auf die "Mein Mädchen"-Anrede des damaligen Kanzlers der folgende Gedanke durch den Kopf ging: "Du verdammtes "PIEP!", irgendwann habe ich Dich bei Deinen schlappen "PIEP!", und dann bist Du weg vom Fenster! Nichts mehr mit "Mein Mädchen!", nein, Du versinkst im Sumpf Deiner Geschichte, und ich werde Kanzlerin! So!!!"
Und? Sie ist inzwischen länger Kanzlerin, als die meisten meiner "Beziehungen" halten! Die Frau hat Durchhaltevermögen!

Nehmen wir Herrn Schröder, dessen einzige Motivation "Ich will hier rein!" war, was er durch Regierungsstil und erzwungenen Abgang hinreichend bewiesen hat. Na und? Er war drin! Und jetzt ist er immer noch drin, nur woanders, aber er verdient noch mehr Geld, als er in den meisten Augen verdienen dürfte.

Ich hätte noch mehr Beispiele. Aber diese beiden sollen reichen. Perfektes Krisenmanagement ohne lästige Selbstreflexion, ist meine Diagnose.

Menschen, die nicht so gern nachdenken, merken möglicherweise gar nicht, dass sie sich in einer Krise befinden! Mann, was bin ich auf die neidisch!

Andere Menschen, die zwar nachdenken, aber eher im leeren Raum, spüren die Krise, genießen sie auch irgendwie, weil ihnen Krisen besser tun als Glück. Und wenn es schon so schön kriselt, kann man sich doch auch ordnungsgemäß hineinverbeißen, statt irgendetwas loszulassen.

Weitere Vorschläge für akkurates Krisenmanagement:

Man könnte die Straße oder den Bürgersteig fegen.
Schneeschippen.
Die Mülltonne von innen putzen.
Sport treiben.
Fernsehen.
Zeitung lesen.
Fußball gucken.
Schlafen.
Saufen.

Oder die Krise mit jemandem genießen, den man liebt.

Das Problem: Krisengeschüttelte Menschen werden nicht geliebt, wenn sie nicht mindestens Bundeskanzler sind.

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