13 Dezember 2011

Bei mir. Mit mir. Fühlend in die Welt.

Klingt esotherisch. Ist es auch irgendwie.
Wenn nicht gerade ältere Herren mit Raucherhusten im Ruheraum schnarchen, meine Vorderfrau das Gaspedal nicht findet oder ein Ortsfremder mitten auf der Durchfahrtsstraße eine Volbremsung macht, weil Susi sagt: "Sie haben Ihr Ziel erreicht!", bin ich bei mir.
Und fühle seit längerem wieder eine Verbindung mit dem Rest des Universums. Sehe den Vollmond, fühle den Regen auf meinem Hut, liebe meine KollegInnen, stehe neben dem einen oder anderen sehr liebenswerten Menschen und schneide Paprika, lasse mir meine Tasche tragen und fühle einen Verlust, wenn einer dieser sehr liebenswerten Menschen an der roten Ampel aussteigt.
Auf einmal fühle, höre und sehe ich das Leben.
Zugegeben, ich bin immer noch viel zu häufig betrunken, finde die Frau im Spiegel nicht sonderlich liebenswert und habe das Bedürfnis, abnehmen zu wollen, soviel, wie irgendwie geht; weil ich dann schneller laufen kann. Hoffe ich.
Natürlich muss mein Rücken mitspielen. Und natürlich sollte ich im Hinterkopf haben, dass ich nicht ganz bin, "versehrt", wie ich in einem Forum zum Thema "Bandscheiben-OP" las.

Aber ich will. Ich werde. Und ich kann, wenn ich will!

Und vielleicht kann ich mich eines Tages in ein Gefühl stürzen. Vielleicht kann ich eines Tages meine Tasche abgeben und mir die Tür aufhalten lassen, ohne mich zu fragen: "Was will der von mir?" Vielleicht kann ich eines Tages nicht nur meine Tasche, sondern auch mich fallenlassen. Vertrauen.

Nein, nicht Dir - wir kennen uns zu lange!

Aber vielleicht Dir - Du kennst mich noch nicht.

Doch erst einmal will ich mir reichen.

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