30 Januar 2012

Cooper ist im Anmarsch

... und ich frage mich, welcher Zauberlehrling beim Deutschen Wetterdienst auf die Idee gekommen ist, einer sibirischen Kaltfront einen angelsächsischen Namen zu verpassen. "Iwan" müsste das Ding heißen, "Alexej" meinetwegen oder "Wladimir". Aber doch nicht "Cooper"!

"Cooper" klingt für mich nach einem netten, kleinen Mischlingshund, der niemandem etwas zuleide tun will und dessen schlimmstes Vergehen es ist, auf eine öffentliche Rasenfläche zu kacken.

Dieser andere "Cooper" aber, dessen Name eigentlich "Wladimir" lauten müsste, bringt Kaltluft, wie es verniedlichend heißt. Ich drücke es in meinen frühlingsbedürftigen Worten anders aus: "Cooper" macht, dass ich die Wintersachen, die ich in meiner Vorstellung schon zur Altkleidersammlung gegeben habe, wieder heraussuchen muss, dass die ersten Winterlinge, die ich neulich beim Spaziergang entdeckt habe, unter einer meterhohen Schneedecke verschwinden und die Knospen an der japanischen Zierkirsche des Nachbarzahnarztes wieder abfallen werden.

Natürlich ist es dem Wetter piepegal, ob sich im weltweit unbekannten Whausen eine gewisse Guapa nach Frühling, Sonne und Laufen in kurzen Hosen sehnt. Ebenso wird es (das Wetter) nicht wissen, dass eine hereinbrechende Kaltfront meinen Bedarf an Nährendem (Schokolade, Erdnussmus mit Honig, Käse mit natürlichem Fettgehalt) gemeinsam mit meinem Gewicht wieder in eisige Höhen treiben wird.

Einzig positive wäre es, wenn all die fitnesswütigen menschlichen Eintagsfliegen, die jetzt gewissensbedingt für ein paar Wochen Parkplätze und Hanteln blockieren, bei einem ordentlichen Schneetreiben lieber zuhause blieben und ihre guten Vorsätze von der Couch aus pflegten.

Wie auch immer das Wetter werden mag - das Leben ist spannend und großartig, und Sie und ich haben die letzte Nacht überlebt.

Ich wünsche allseits einen perfekten Start in die arktische Woche!

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