11 Dezember 2012

23:30 Uhr

Guapa ist wach. Hellwach. Kein Gedanke an Schlaf, kein Gedanke an Essen. Vorhin hat kurz mein Magen geknurrt, weil er fand, er hätte nicht genug bekommen. Soll er. Wer im Moment bei mir Magen sein will, muss sich zusammenreißen können. 

Ein lieber Kollege argwöhnte bereits aufgrund meiner letzten Ergüsse, dass ich dem Liebeswahn erlegen sein könnte. Er hat recht. Trotzdem muss ich jetzt etwas Ordentliches schreiben, sonst liest er mich nicht mehr.

Ich kann ja auch anders, das wissen Sie, wenn Sie schon eine Weile mitgelesen haben.

Also. Was haben wir denn heute an interessanten Themen?

Nummer Eins (ist natürlich alles subjektiv): Signore Berlusconi hat seinen Rücktritt vom Rücktritt angedroht, und halb Europa zittert. Das muss man sich doch wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da meldet sich ein schönheitsoperierter Möchtegernplayboy, der für jeden denkenden Menschen hör- bzw. lesbar einen Sprung in der Schüssel hat, und möchtegerndenkende und -lenkende Politiker/innen geraten in Panik. 
Das sagt viel aus über das Vertrauen in die Denkfähigkeit der italienischen Bevölkerung und noch viel mehr über Wahrscheinlichkeitsrechnung innerhalb der EU.

Das wäre dann meine Nummer Zwei: Die Ländervereinigung, die Menschen in zu kleinen Booten ertrinken lässt oder sie wieder abschiebt, wenn sie ihre Flucht überlebt haben, in deren Hoheitsgebiet die Jungendarbeitslosenquote bei ca. 30% (es könnte auch mehr sein) liegt, deren Mitgliedsstaaten auf der Rangliste der Waffenlieferanten recht weit oben stehen, bekam heute den Friedensnobelpreis. Frieden für alle und den Menschen ein Wohlgefallen!

Mein ganz persönlicher Aufreger: Der FC Bayern München und die Tatsache, dass Sport und Herzblut ihre Verbindung aufgegeben haben. Dass Fußball und der dazugehörige Gott sich irgendwann getrennt haben. Dass ein Verein mit einem so überaus unsympathischen (freundlich ausgedrückt) Vorsitzenden, der hoffentlich bald entweder an Adipositas oder dem metabolischen Syndrom eingehen wird, alle anderen dominiert, wie es ihm passt, macht mir überhaupt und gar keinen Spaß.

Glücklicherweise bin ich verliebt, habe ein Paar wunderschöner Augen vor meinem inneren und eine Vorstellung davon, wie sich Verlässlichkeit in hoher Dosis anfühlt, und muss mich deswegen weder um schönheitsoperierte Geistesgestörte noch eine Fettabsaugung nötig habende Vereinsvorsitzende kümmern.

Haben Sie es schön! Verlieben Sie sich - ist ein großartiges Gefühl.
 

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