22 Juni 2015

"Gute Vorsätze...

... sind ein Guthaben bei einer Bank, bei der man kein Konto hat." Das schrieb einst Oscar Wilde. Und er hat sowas von recht.

Ich hatte Ihnen ja - wie unschwer für alle Interessierten erkennbar - das letzte Mal nach meinem erfolgreich bei ca. 20° und Sonne gelaufenen Bilstein-Halbmarathon geschrieben. Und mir DAMALS vorgenommen, das jetzt wieder jeden Tag zu tun. Bei der "Ich schreibe regelmäßig"-Bank habe ich offensichtlich kein Konto, und auch nachträglich keines eröffnet.

Dann bin ich am 17. Mai zu spät zu meinem Halbmarathon-Start in der wunderschönen und deutschlandweit begehrter werdenden nordhessischen Metropole Kassel gekommen und habe den festen Vorsatz gehabt, diese Geschichte zu erzählen, weil sie ja ganz bestimmt auch für Nichtläufer lustig sein könnte. Aber auch bei der "Ich schreibe über lustige Erlebnisse"-Bank scheint mein Konto erloschen zu sein. Oder die Zelle, die mir sagt, dass ich dort jemals eines hatte, ist eine Säuferzelle und hat sich nach Genuss des dritten oder vierten selbstgemixten Caipirinha selbst zerstört.

Schon längst wollte ich geschrieben haben über den Versuch der Kommunikation mit einem männlichen Menschen, der zeitgleich mit seinem Smartphone im www unterwegs ist. Und das ist wirklich eine lustige Geschichte! Aber die "Männer und technische Kleingeräte"-Bank scheint eine griechische zu sein, und alle meine Einlagen sind versehentlich abgehoben worden - allerdings nicht von mir.

Blöd, das.

Aber ich habe eine neue Bank: Sie befindet sich in Dänemark, heißt "Urlaubsbank", hat 24 Stunden am Tag geöffnet, und es ist fast die ganze Zeit hell. (Und wenn es doch mal ein bisschen dämmerig ist, leuchtet der Leutturm ins Schlafzimmerfenster. Aber das ist eine andere Geschichte.) Das ist doch ein guter Moment, um einen neuen, alten, aber immer noch guten Vorsatz am Schalter einzuzahlen! Okay, es gibt gerade nicht so hohe Zinsen. Aber so ist es doch immer noch besser, als die guten Ideen nur immer beim Laufen zu verlieren oder unter der Matratze zu verstecken, damit sie dort von Bettwanzen gefressen werden!

Also: Ab heute schreibe ich jeden Tag. Und ich werde nie wieder Alkohol trinken, jeden Tag 500 Gramm abnehmen, einmal die Woche einen Marathon laufen und alle Sozialpädagoginnen von nun an in höchstem Maße wertschätzen. "Geschworen und nicht gekreuzt!", wie der beste Ehemann von allen immer zu sagen pflegt.

 

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