04 Februar 2017

21 auf einen Streich oder "Opfer müssen gebracht werden!"

Sie lagen auf der Lauer, 32 Mann stark, und warteten auf einen Moment der Schwäche. Ich beobachtete sie aus sicherer Entfernung, entschlossen, mich nicht von ihnen überrumpeln zu lassen. Innerlich stärkte ich mich jedoch für den bevorstehenden Kampf, wohlwissend, dass ich mich ihnen irgendwann würde stellen müssen.

Wochenlang war es mir gelungen, ihnen aus dem Weg zu gehen oder zumindest unbemerkt an ihnen vorbeizuschleichen. Doch gestern hatten sie sich meine Abwesenheit zunutze gemacht und die Arglosigkeit eines Unschuldigen ausgenutzt; als ich von der Arbeit nach Hause kam, hatten sie sich bereits in der Küche verschanzt.

Ich ignorierte sie in der Hoffnung, damit der Auseinandersetzung ausweichen zu können. Doch dann nahmen sie den besten Ehemann von allen als Geisel; hilflos hing er in ihrem Würgegriff. Mir wurde klar, dass ich ihnen nur mit einem beherzten Angriff den Garaus würde machen können. 

Ich brüllte aus voller Kehle ""Lewer doot as Slav!"* und stürzte mich auf sie. Es war ein Massaker. Wie eine Berserkerin mähte ich mich durch ihre Reihen. Dunkle, braune, weiße, niemand hatte eine Chance. Selbst mein tapferer Mann blieb hinter mir zurück, obwohl auch er einige von ihnen erwischte.

Nach wenigen Minuten war alles vorbei. 


Nichts erinnerte mehr daran, wie es vor der Schlacht ausgesehen hatte.


Mohrenköpfe, Schokoglasur, Glasur 

Manchmal müssen für den inneren Frieden Opfer gebracht werden.



*alter, friesische Schlachtruf, bedeutet im Hochdeutschen: "Lieber tot als Sklave!"

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