07 August 2017

Es lebe der Sport* - und jeder einzelne Rekord!

Sie springen, rennen und posieren,
denn hier geht es um sehr viel Geld.
und niemand würde sich genieren,
denn es dopt doch die halbe Welt.
Die hundert Meter in Sekunden,
den Marathon in nur zwei Stunden,
ein neuer Speerwurfweltrekord -
dafür hat neuer Stoff gesorgt.
Die Kontrolleure sind zu spät,
und wirksam wie ein Stoßgebet.
Seit gestern gibt es neue Pillen,
und diese finanzieren Villen,
in denen Funktionäre wohnen.
Man muss sich doch auch mal belohnen!

Ein doofer Fußballprofi kostet
mal eben zweihundert Millionen.
Da wird sich einmal zugeprostet
und stehend kommen Ovationen
vom Fernsehvolk, dem strotzedummen,
und auch die Kritiker verstummen,
wenn sie die viele Kohle sehen.
Das müsst Ihr Leute doch verstehen!
Es geht hier nicht um Ruhm und Ehre,
oder um kardiovaskuläre
Gesunderhaltung der Kadaver.
Nein, denn des Funktionärs Palaver
dreht sich ausschließlich um Moneten,
und Fahnen schwenken die Proleten,

die sich erfreuen an Athleten,
an Körpern, Muskeln, und die beten,
dass ihr Athlet den Lauf gewinnt.
Ach, Leute, wisst Ihr, dass Ihr spinnt?



Solche Gedanken kommen mir beim Ansehen der Leichtathletik-WM in London, der Beachvolleyball-WM in Wien und der Fußballspielertransferlisten.




*Hier handelt es sich um einen Song von Rainhard Fendrich aus den 80ern. Die Älteren unter Ihnen werden ihn noch singen können.

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