11 September 2017

Meine Erlebnisse beim Befördern von Eisdielenbedarf und Backwaren

Gerade läuft ein Kind vor mir über den Fußgängerüberweg. Mit seinem Blick hinauf zu meinem Sprinter, seiner Art zu gehen und seinem Aussehen ganz allgemein löst es den folgenden Gedankengang in mir aus: "Du bist erstens das Arschlochkind der hubschraubernden spätgebärenden Sozialpädagogin, zweitens wirst du wahrscheinlich in deiner Klasse unausgesetzt gehänselt und einmal die Woche in den Papierkorb gesteckt und auf den Lehrertisch gestellt. Ich jedenfalls würde genau das mit dir machen, wenn du dich in meinem Klassenzimmer aufhieltest." Komischer Vogel, Cartoon, Aussenseiter

Ortswechsel. Mein Sprinter und ich parken ordnungsgemäß auf einem Behindertenparkplatz. Alle, die an uns vorbeiwollten, hätten ausreichend Platz. Kurz darauf passieren ein weiterer Sprinter, ein etwas breiterer Lieferwagen und ein 7,5-Tonner. Dann kommt Muddi im Kleinwagen. Muddi guckt mich mit großen erschreckten Rehaugen an und schiebt sich im Schritttempo durch die Lücke. Es folgt ein weiterer Lieferwagen, der in Lieferwagenfahrermanier an mir vorbeischießt. In der nächsten gummibereiften Kasperkiste sitzt Muddi Nummer Zwei, bleibt starr vor Angst angesichts des Nadelöhrs sicherheitshalber gleich stehen und ignoriert tapfer, dass sie die größeren und in größerer Zahl nachfolgenden Fahrzeuge mit ihrem Smart blockiert. 

Elektroauto, Fahrzeuge, Kleinwagen, Auto

Mädels, es tut mir leid, das sagen zu müssen: Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass räumliches Vorstellungsvermögen an eine verschwindend geringe Anzahl von Frauen verteilt wurde. Mir wurde es auch nicht geschenkt. Ich denke auch häufig bei klein aussehenden Lücken "Ohgottogottogott!". Aber muss frau dabei denn wirklich so blöd gucken?

Und dann war da noch die Mama Rote Henne, Tier, Bauernhof , die sämtliche Tätigkeiten unschuldiger Lieferwagenfahrerinnen unterbricht, weil sie ihr Balg pünktlich vom Kindergarten abholen muss. "Also, das tut mir jetzt aber wirklich leid. Aber ich muss da durch!" Leider sind Zeugen anwesend, und ich kann nicht tun, was ich gern täte oder sagen, was ich auf dem Herzen habe. Also räume ich Sackkarre, Zuckersäcke und alles, was ich noch wegzuschleppen gedachte, beiseite und rangiere den Sprinter so, dass Mami ihren Mittelklassewagen an mir vorbeifahren kann. Herzlichen Dank, liebe Mami! Möge der Verkehrsgott immer auf deiner Seite sein und dir jeder vorbeifliegende Vogel auf die Windschutzscheibe kacken! 

Und könnte mir bitte bei Gelegenheit jemand erklären, warum die Bälger heutzutage nicht mehr selbst laufen?

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