11 November 2017

Liebe Grundschullehrer/innen der Entenhäusener Grundschule!

Herzlichen Dank, dass Sie auf das Trefflichste mein (Vor-) Urteil über den pädagogischen Berufsstand bestätigt haben!

Es fing alles damit an, dass die örtliche Grundschule Ausgang hatte. Ja, Sie lesen richtig: Die gesamte Schule, 1. bis 4. Klasse, gefühlte 300 entzückende Kinderlein, die paarweise erst den Bürgersteig und dann den Zebrastreifen bevölkerten.
Dieser wurde von jeweils einem Leer-, Ups!, Lehrkörper bewacht, der dafür sorgte, dass die Fahrzeuge auf der Hauptdurchgangsstraße des Ortes auch ordentlich warteten und nicht möglicherweise die eine oder andere durchaus größere Lücke im Grundschülerstrom ausnutzten, um weiterzufahren.
Der Verkehr staute sich straßenauf- wie abwärts einige hundert Meter, die Lehrkörper jedoch hielten stand und hatten keinen Blick auf das von ihnen angerichtete Verkehrschaos, sondern blickten starr nach unten, möglicherweise um die Streifen auf der Straße zu zählen und die Flächenabdeckung zu berechnen.

Grundsätzlich ist es gut, Kindern Raum zu lassen, sie im Straßenverkehr zu beschützen und ihnen Vorrang vor SUV & Co. zu geben.
Trotzdem hätte ich mir seitens der Lehrerschaft etwas Mitdenken gewünscht.So wäre es möglich gewesen, die Situation zu nutzen, um den Kindern Rücksichtnahme im Straßenverkehr beizubringen. Das hätte allerdings zuerst die Fähigkeit zur Rücksichtnahme seitens der Erwachsenen erfordert.
Training, Geschäftsmann, Anzug, Manager
So kann ich nur konstatieren: Liebe Lehrer, liebe Lehrerinnen! Wenn es Ihr Plan war, Ihren Schülern zu zeigen, wie man in einer Ellbogengesellschaft vorankommt und sich nicht um die Konsequenzen des eigenen Tuns schert, wenn Sie ihnen ein Gefühl dafür vermitteln wollten, wie man es anstellt, immer als Erste/r das zu bekommen, was man gerade haben will, kann ich Ihr Tun nur als äußerst erfolgreich bezeichnen.
Wenn in Ihrem Lehrplan allerdings auch Sozialverhalten, Kommunikation und Höflichkeitsregeln stehen: Setzen, sechs!

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