Schließlich waren wir doch gerade erst vom Wetter gebeutelt: Der Sturm "Friederike", ist übers Land hinweg gefegt und hat auch in meiner Heimat einige Fichten entwurzelt. Im nahegelegenen Wäldchen fällt immer noch ab und zu ein Ast herunter. Die Fichte zeichnet sich übrigens durch raschen Wuchs und relativ flache Wurzeln aus. Deswegen fällt sie bei Sturm auch so gern um. Aber das muss uns heute nicht interessieren.Nein, was uns bzw. die Wetteransager in TV und Radio umtreibt, ist Kälte! Stellen Sie sich das vor: Kälte im Winter! Da wird gewarnt, da wird diskutiert, da werden Überlebende und Experten befragt. Werden wir das schaffen? Oder müssen wir uns darauf einstellen, auf dem Weg zur Arbeit Dutzende von an Eiskratzer und Windschutzscheibe festgefrorene Leichen zu passieren, ohne helfen zu können? Gibt es noch genügend Kühlerfrostschutz in den Geschäften? Müssen wir für die Zugvögel stricken, die schon vorwitzig den Weg nach Norden angetreten haben? Was wird mit unseren Kindern geschehen? Die kennen das doch gar nicht! Womöglich schneit es auch noch - was dann?
Ich betätige mich ungern als Kassandra, werde aber in diesem Fall eine Ausnahme machen, denn ich sehe den Untergang des Abendlandes, wie wir es kennen, wenn ich nur genau hingucke. Seien Sie stark. Bleiben Sie bei mir. Gehen Sie auf gar keinen Fall vor die Tür! Decken Sie sich mit Decken ein! Stellen Sie Ihre Katze auf die Heizung, und legen Sie den Hund davor; auch unsere lieben vierbeinigen Freunde könnten in Gefahr sein.
Falls Sie über das Wochenende nichts von mir hören, bin ich entweder an einem toten Brötchen festgefroren oder komme wegen des Wetters nicht mehr aus der Backstube weg und muss gerade einen der Gesellen auf der einzigen Induktionskochplatte braten.
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| Meine Kollegen und ich auf dem Weg nach Hause. |
Lassen Sie uns gemeinsam beten.
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