25 April 2018

27.03.2018: Etwas über jugendliche Berufswünsche

Manchmal fragt man sich ja: "Was wäre aus mir geworden, wenn alles anders gekommen wäre?" Ich jedenfalls frage mich das immer mal wieder.

Die meisten haben ja doch einen anderen Berufswunsch oder andere Träume gehabt als Kind oder Jugendliche - ganz anders als das, was sie dann später machen.
Da wird aus dem Feuerwehrmann ein Angestellter im Einwohnermeldeamt, aus der Rechtsanwältin eine Krankenschwester und aus der Kfz-Mechanikerin eine Berufsschullehrerin. Undsoweiter.

Mein Wunsch als Kind war "Lehrerin", und ich übte bereits im zarten Alter von fünf Jahren mit meinen Puppen und Stofftieren "Schule". Als Jugendliche wollte ich dann tatsächlich "Kfz-Mechanikerin" werden. Ich habe mich auch beworben damals, aber niemand hat mich eingestellt. Weil ich erstens ein Mädchen war und zweitens lange Fingernägel hatte. 
Die unfassbar blöde Frage, die mir diesbezüglich in meinem einzigen Vorstellungsgespräch gestellt wurde: "Mit den Nägeln wollen Sie an Autos schrauben?" Meine innere Emanze antwortete: "Nö. Ich hatte gehofft, es gäbe bei Ihnen Schraubenzieher." Das war's. Ich war dem Meister zu frech.

Aber die Vorstellung, es hätte geklappt und die männlichen Kfz-Meister wären nicht so strockedoof und verbohrt gewesen und hätten mich den Beruf lernen lassen... Ich hätte inzwischen meine eigene Werkstatt und würde ausschließlich an mindestens 20 Jahre alten Autos schrauben, am liebsten solchen mit einem Stern auf der Kühlerhaube. Vielleicht würde ich auch noch kleine Filmchen für Youtube oder DMAX machen, und mein lieber Mann könnte mir im Fernsehen beim Autoschrauben zusehen.

Hätte sich hingegen mein allererster Berufswunsch erfüllt, wäre ich jetzt schon frühverrentet und sehr wahrscheinlich in psychiatrischer Behandlung.

Wahrscheinlich ist es schon ganz gut, wie alles gekommen ist... Finden Sie nicht auch?

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