04 Juni 2018

26.05.2018: Etwas über "Je ne parle pas francais" von Namika

Wenn ich dieses Lied höre, werde ich im Kopf jünger. Da ist jedes Mal so eine Sehnsucht, mit einer wildfremden Person an einer wildfremden Straße zu stehen oder in einem Café zu sitzen, den Straßenlaternen beim Leuchten und später dem Morgen beim Dämmern zuzusehen. Vielleicht würde ich sogar einen Pastis trinken wollen, obwohl ich den noch nie mochte.

Nachtaufnahme Lichter Straßenlaternen Bele

 Pismo Beach, California, Pier, Struktur
Dabei hätte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass der Tag noch vor mir liegt, ach, was schreibe ich, dass das ganze Leben noch vor mir liegt! Ich wäre frei, ich könnte tun und lassen, was ich will, wie ich will. Ich könnte jetzt hier sitzen bleiben, könnte aber auch ebensogut in die nächste Disko gehen, die noch auf hat und tanzen. Oder frühstücken, irgendwo, mit einem warmen Croissant direkt aus der Backstube und einem Kaffee zum Mitnehmen.

Aufrufe, Dunkelheit, Traum, FantasyDas Gefühl, das mir dieses Lied vermittelt, heißt "Jungsein". 

https://www.youtube.com/watch?v=103bx_Waacc

Und dann gucke ich kurz an mir herunter und stelle fest: "Kacke, ich bin nicht mehr jung!" Fange an zu überlegen, wann es gewesen sein mag, dass ich so etwas zum letzten Mal gedacht oder gefühlt - und auch gemacht! - habe und stelle noch einmal fest: "Scheiße, das ist ewig her! Ich. Bin. Nicht. Mehr. Jung!"

Dieses Gefühl hätte ich so unglaublich gern zurück, bin mir aber nicht sicher, ob das jetzt noch funktionieren würde, jetzt, wo ich weiß, dass ich für die Disko am frühen Morgen viel zu müde wäre, ein Kaffee zum Mitnehmen wegen des Plastikdeckels die Umwelt schädigt und die Croissants selten selbstgebacken sind.

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