26 November 2008

Es schreibt...

... anders kann ich es nicht bezeichnen. Es war unglaublich schwer, heute früh aus meiner Versenkung aufzutauchen und zur Arbeit zu gehen. Im Zug habe ich Robert und Karla vor mir gesehen, bei meiner Pilates-Stunde habe ich mit ihnen geredet, während ich herumgegangen bin und die Teilnehmerinnnen korrigiert habe, alles, was meine Mutter zu erzählen hatte, war irgendwie inspirierend, und weil ein Termin abgesagt hat, habe ich mir für 25 € ein liniertes, ledernes Notizbuch und einen neuen Kuli gekauft. Beides habe ich ins nächste Café getragen, mir einen großen Rotbuschtee bestellt und angefangen zu schreiben. Bis eben meine Ergüsse in den Laptop getippt. Nicht soviele Wörter wie gestern, aber für die kurze Zeit, die ich hatte, nicht schlecht.
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich meine Schrift lesen konnte.

Alles ist gleichgültig. Ich will nur noch schreiben, will meinen zehn Fingern dabei zusehen, wie sie über die Tasten rasen. Will mich nicht unterhalten, finde alles profan, langweilig, oberflächlich, was nicht mit Karla und Robert zu tun hat.
Was mache ich, wenn ich die Wörter beisammen habe, wenn ich "ENDE" unter die Geschichte setze?
Es mag jetzt dramatisch klingen, aber ich glaube, nach der Erfahrung der letzten paar Tage werde ich nicht mehr dieselbe sein, will es auch nicht. Immerhin werde ich spätestens übermorgen einen Roman geschrieben haben. Es ist nicht mein erster, zugegeben, und vielleicht wird sich niemand finden, der ihn lesen will, vielleicht wird sich der eine oder andere Wegbegleiter wiedererkennen und nie mehr ein Wort mit mir sprechen, vielleicht wird sich jemand erkennen, von dem nie die Rede war und nie wieder ein Wort mit mir sprechen, vielleicht will ich nie wieder ein Wort mit irgendjemandem sprechen, sondern nur noch schreiben.

Morgen hätte ich Spanisch. Wenn ich nicht hingehe, fehlen mir schon zwei Einheiten. Wenn ich hingehe, fehlen mir möglicherweise Worte. Es will schreiben. Am liebsten die ganze Nacht durch.

Falls hier jemand mitliest und mehr Geld hat als ich (was nicht allzu schwierig sein dürfte...): Würden Sie netterweise ein paar Flaschen Rotwein kaufen, drei Kilo Bananen und fünf Liter Tomatensaft? Alles andere habe ich im Haus. Sie müssten nur freundlicherweise für ein paar Jahre Miete, Versicherung und Telefon übernehmen. Wäre das wohl möglich?

Es will weiterschreiben. Eventuelle SponsorInnen erreichen mich über die Kommentarfunktion. Kleiderspenden sind nicht erwünscht; ich habe zwei alte, bequeme Herrenschlafanzüge, einen Bademantel und genügend dicke Socken, das muss reichen.

Wirklich - hätten Sie mir zugetraut, in nicht einmal einer Woche 185 Seiten oder 40.000 Wörter zu schreiben? Ich nicht...

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