16 November 2008

Striptease - DAS Stichwort

Manche Dinge schreiben sich ja wie von selbst. Und stellen sich, kurz nachdem sie sich haben schreiben lassen, als eine Art self-fulfilling-prophecy heraus.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an David Lynch! Du, ja Du hast mich inspiriert, meine auf dem Boden verteilten Klamotten einzusammeln und mich wieder anzuziehen.

Was ist Striptease? Einerseits denken wir alle sofort an die bekannt eindeutigen Seiten, die meist während der Betrachtung der nackten Damen den einen oder anderen Virus im System hinterlassen. Die Interpretation, von welchem System hier die Rede sein mag, überlasse ich der/dem geneigten LeserIn.
Manchmal meinen wir allerdings auch den oft zitierten "Seelenstriptease". Der hat nichts mit Erotik zu tun, sondern bedeutet, dass sich eine Person geistig nackig macht, Angriffsfläche bietet und jede Verteidigungshaltung aufgibt.
Im besten Fall.
Im schlimmsten Fall heisst diese Person Dieter Bohlen, Boris Becker, Nadja Abd el Farraq oder Veronika Pooth geb. Feldbusch, kassiert eine Mörderkohle für ihren Striptease und sagt eigentlich nichts anderes als: "Ich tue zwar so, als hätte ich mich ausgezogen, aber in Wirklichkeit bist Du, der Du freiwillig viel zuviel Geld für den von mir verbratenene Dreck ausgegeben hast, die nackte Sau."

Mancher Striptease mag mit der Motivation, sich zu zeigen, begonnen haben. Leider gibt es inzwischen zuviele 0190-Nummern. Und leider wird auch ein ehrlich gemeinter Striptease, der vielleicht sogar künstlerisch wertvoll ist, zur Farce, wenn der Zuschauer nur das nackte Fleisch der Stripperin und nicht mehr ihren Tanz zu sehen in der Lage ist. Dann ist Striptease nicht mehr Kunst, sondern Nachhilfe beim Eierschaukeln.

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