30 Januar 2009

Freuen - jetzt!

Ich freue mich. Über alles mögliche.
Heute zum Beispiel habe ich mich darüber gefreut, dass ich mir nicht den Wecker gestellt habe, sondern von allein aufgewacht bin. Die Luft war schön, kalt, sibirisch der Wind, und ich bin sehr schnell gegangen, damit mir nicht noch kälter wird. Das hat sich großartig angefühlt, und ich habe mich über den kalten Wind auf meinem Gesicht gefreut und die Musik in meinem iPod, der ich erlaubt habe, den Rhythmus meiner Schritte zu bestimmen.
Über den iPod habe ich mich auch gefreut, denn den habe ich mir erspart und vor dem Urlaub selbst zum Geschenk gemacht.
Der Zug war angenehm temperiert. Das hat mich gewärmt und gefreut.

Arbeiten hat sehr viel Spaß gemacht heute, die Resonanz war gut, und ich hatte das Gefühl, meine Freude (mit-) teilen zu können. Mit vielen.

Natürlich war da auch heute wieder diese Zicke, bei deren Anblick ich mir jedes Mal einen schalldichten Raum und Boxhandschuhe wünsche - Boxhandschuhe für mich, schalldicht wegen ihrer Schmerzensschreie. Ja, ich würde mich freuen, wenn ich eines Tages die Gelegenheit hätte, ihr Arroganz und Ignoranz aus dem wohlgeformten Leibchen prügeln zu dürfen.
Freuen kann einseitig sein.

Nach Feierabend einen Sekt mit der Lieblingskollegin und Heimfahrt mit "meinem" Lieblingstaxifahrer, einem Menschen, bei dem ich das Gefühl habe, er ist zufrieden mit sich und seinem Leben. Kommt selten vor und macht attraktiv.

Erst habe ich im falschen Auto gesessen, aber einem mit einem anderen Lieblingstaxifahrer drin. Einem blueshörenden, breit lächelnden und manchmal (wie mir die Kollegen berichteten) cholerischen Taxifahrer. Dort habe ich eine junge Frau getroffen, die vor ca. 7 Jahren einen Kinderselbstverteidigungskurs bei mir besucht hat und jetzt HipHop tanzt.
Solche Begegnungen sind erFREUlich.

Jetzt freue ich mich über den sehr leckeren Spätburgunder in meinem neuen Weinglas und darüber, dass ich aus einer selbstgewählten Versenkung auftauche.

Wirklich, es gibt unglaublich viel zum Freuen - fragen Sie die fuerteventuranischen, aus Nordafrika eingewanderten Erdhörnchen! Wenn nicht gerade jemand auf sie schießt, freuen die sich auch. Was sich in zwanghafter und lustvoller Vermehrung und Auf-Oberschenkeln-Sitzen ausdrückt.

Naja - vermehren muss ich mich nicht. Werde auch bei meinem aktuellen Übergewicht lieber nicht auf fremden Oberschenkeln Platz nehmen. Aber die Äpfel und Mohrrüben, mit denen ich mich selbst füttere, schmecken großartig. ErFREUlich großartig.

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