15 Februar 2010

Frühmorgendliches Schlagzeilenpuzzle

Guido Westerwelle, wider besseres Wissen (Jede siebte Sonnenbank gefährdet Gesundheit) scheinbar sonnengebräunt, gab bei seinem Interview mit einer großen deutschen Boulevardzeitung nicht nach: "Westerwelle will Neuanfang des Sozialstaats" . Vor allem aber hat er entschieden: "Hartz-IV-Reform soll nichts kosten".

Das Interview gab er am Rande der Berlinale, als er mit seinem Lebensgefährten - ohne nennenswerte Resonanz seitens des Publikums - auf dem roten Teppich posierte. (Lesen Sie hierzu auch: "Berlinale: Hollywood-Stars und wenig Beifall".

Noch während Westerwelle sich am kalten Buffet labte, wurde enthüllt, dass er bei diversen undurchsichtigen Geschäften seine Finger im Spiel hatte: Nicht nur das Drama in Köln (Pfusch beim Kölner U-Bahn-Bau - Verdacht auf systematischen Betrug), sondern auch Unregelmäßigkeiten bei der Raumfahrt (Internationale Raumstation Klemmende Verschlüsse, auslaufendes Ammoniak) gehen auf das Konto des gleichermaßen ambitionierten wie umtriebigen FDP-Chefs.Während seiner kurzen Amtszeit als Außenminister soll er sogar Gewinn aus der griechischen Finanzkrise gezogen haben. Heute wurde bekannt, dass er seit Oktober 2009 Anteile einer großen amerikanischen Bank hält: Krise in Griechenland: US-Banken halfen Athen beim Tricksen
Tragisch jedoch sind die ersten Auswirkungen seiner pauschalen Verurteilung aller ALG-II-Empfänger. Eine verzweifelte Rentnerin, die bereits all ihr Erspartes aufgebraucht hatte und jetzt ihr Häuschen verkaufen muss, um empfangsberechtigt zu werden, wußte sich nicht anders zu helfen als mit dem Griff zur Waffe: Zwei Tote bei Amoklauf in Neubausiedlung!
Sie hatte geglaubt, den Außenminister zusammen mit dem hessischen Ministerpräsidenten Koch auf Wahlkampfreise vor sich zu haben.

Westerwelle selbst verweigerte jeden Kommentar.

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