05 Januar 2012

Verlorene Tage

... würden die meisten nennen, was ich heute nicht getan habe.

Aufgewacht bin ich kurz nach Mitternacht und fand, dass der Tag noch zu jung sei, um von mir erobert zu werden.

Aufgestanden bin ich in ein bisschen später, aber immer noch in der Mitte der Nacht, durfte Sturm, Gewitter mitten im Januar, Regen, Ruhe, Hagel, Sonne beobachten, mir Geprassel auf meinem Dachfenster anhören und dabei die wild schwankende Tanne des Nachbargrundstücks ansehen. Katastrophentourismus ohne Anfahrt.

Ich habe ein Buch zuende gelesen, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals einen Preis gewinnen wird, aber nichtsdestotrotz unglaublich spannend war.

Ich habe auf meiner Couch herumgelegen, weil ich mich zu erkältet fühlte, um irgendetwas anderes zu tun, aber viel zuviel Resturlaub habe, um mich krankschreiben zu lassen.

Zur Sekunde trinke ich Sekt mit Eis und Aperol, höre "When you believe" und glaube, dass schon irgendwie alles richtig ist, bin nach wie vor sicher, dass weder Twitter noch Facebook mich wollen, Smartphones viel zu schwer sind und ich den Weg nach wie vor ohne Susi finden werde.

Sicher ist: Sie alle können gegen meine Erkältung nichts anderes tun als ich selbst, nämlich still liegen und darauf warten, dass es vorbei geht.

So gesehen ist mein Tag nicht verloren gewesen. Ich habe ein Buch gelesen, nicht telefoniert, keine SMS geschrieben, nicht getwittert und niemanden bei Facebook dazu gezwungen, meine Erkältung gut zu finden.

Irgendwann später werde ich mit WickMediNait ins Bett gehen. Ohne Schlafanzug und ohne irgendjemandem außer Ihnen Bescheid gesagt zu haben! Gute Nacht!

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