Kennen Sie diese Gedanken? "Ich hätte es besser machen müssen.", "Ich sollte ... sein.", "Ich bin so ..." oder "Warum habe ich bloß nicht ...?".
Diese Gedanken tun unglaublich weh, machen ein beschissenes Gefühl beim täglichen Blick in den Spiegel und nichts besser. Gar nichts.
"Ich habe es immer so gut gemacht, wie ich konnte." Das ist ein guter Gedanke, ein versöhnlicher Gedanke, ein Frieden stiftender Gedanke. Frieden mit uns selbst, wäre das nicht großartig? Die Idee, dass wir zu dem Zeitpunkt, zu dem wir scheinbar alles falsch gemacht haben, nichts hätten besser machen könne, weil wir unser Bestes gegeben haben? Ist das nicht viel schöner, als wenn wir uns einen schmerzenden, quälenden Bußgürtel anlegen, der uns das Gehirn abklemmt und Entwicklung verhindert?
Ich habe gerade geschätzte fünf Kilo Übergewicht. Die habe ich, weil ich völlig undiszipliniert bin, faul und träge. Ich sehe aus wie eine Karre Mist. Ich habe einen Bauch, der einfach nicht weggeht, über meinen Knien und an meinem Hintern schrumpelt es, ich habe Falten, weil ich nicht auf genügend Schlaf achte, außerdem sollte ich kreativer sein, weniger Bier trinken, vernünftig essen, besser organisiert, mehr und effektiver arbeiten, sportlicher und engagierter und zuverlässiger mit überhaupt allem. Meine Wohnung sollte viel sauberer und ordentlicher sein und meine Pflanzen sollten keine Läuse haben.
Wie fühlt sich das an? Schwer? Traurig? Grauslig?
JA!!!
Wie wäre es mit: "Ich genieße, was ich tue. Ich esse gern, und Sport mache ich gerade nach Lust und Laune. Manchmal habe ich keine Lust auf Bewegung, und das ist okay. Ich mag mich gern im Spiegel ansehen, und ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass ich nicht mehr 20 Jahre alt, für deutlich darüber aber unglaublich attraktiv bin. Es ist völlig in Ordnung, dass ich nach einer Woche, in der ich viel und gut gearbeitet habe, ausschlafen und einfach zu verstehende Filme ansehen möchte. Alles ist gut, so, wie es ist. Ich bin gut, so, wie ich bin. Ich gebe mein Bestes, immer. Möglicherweise gibt es Menschen, die mehr leisten können, die mehr haben, mehr zu sein scheinen. Ist egal. Ich bin. Und ich bin gut. Ich bin bei mir."
Heute Abend soll es einen Sternschnuppenregen geben. Ich werde mir kein neues Auto oder eine Mörderkohle wünschen, besseres Wetter, unschrumpelige Knie oder einen Halbmarathon unter 1:45. Ich werde mir wünschen, dass ich voller Überzeugung zu mir sagen kann: Ichbin großartig, genauso, wie ich bin!" Und dass ich immer mein Bestes gegeben habe und geben werde. Frieden werde ich mir wünschen.
Dafür braucht es eine Menge Sternschnuppen...
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