Oder soll ich nicht? Will ich überhaupt? Ich müsste wollen, weil ich eigentlich ja sollte.
Blöderweise sitzt gerade in jedem meiner Ohren jeweils eine kleine Frau. Die eine schreit: "Los jetzt! Beweg Deinen Arsch! Das geht so überhaupt und gar nicht! Du bist eine faule Socke!"
Die andere flüstert mit zarter Stimme: "Ach, Du kannst doch auch morgen noch anfangen! Heute ist Freitag. Wochenende! Du hast es Dir verdient, ein bisschen Pause zu machen. Außerdem hast Du Rücken. Lass es!"
Zwischen den beiden Damen befinden sich ein paar Gehirnwindungen, in denen meine Willenskraft gerade Achterbahn fährt. Raufrunterraufrunterrechtslinks. Und Stehengeblieben. (In meiner Achterbahn kann ich auch rechts und links abbiegen.)
Immerhin habe ich schon einiges geschafft: Ich bin aufgestanden. Habe mich nach einer etwas unangenehmen ersten Viertelstunde in eine aufrechte Haltung begeben, meine 95 qm schon mehrfach durchquert. Und muss mich ja überhaupt auch mental auf ein Doppelkopfwochenende vorbereiten. Mit viel zu weichem Bett. Also sollte ich vielleicht eher nicht wollen. Und müssen ist sowieso doof.
Andererseits - wenn ich nicht muss, will ich oft auch nicht.
Natürlich ist mir klar, dass ich auf Frau im Ohr Nummer Eins hören sollte, wenn ich aussehen will wie Christine Neubauer in der Kinowerbung der Bildzeitung.
Will ich aussehen wie Christine Neubauer? Die finde ich doch völlig sch...!
Nein, ich will nicht aussehen wie Christine Neubauer. Ich will aussehen wie Guapa in besseren Zeiten. Dafür muss ich aber auch wollen.
Allerdings war Guapa in besseren Zeiten ebenfalls eine echt faule Socke, nur eben eine jüngere faule Socke. Das hat vieles erleichtert. Das Jüngersein, meine ich. Denn blöderweise kann ich ja die altersbedingten Zerfallserscheinungen nicht durch größere Willenskraft ausgleichen.
Ich arbeite besser erst einmal an meiner Einstellung.
Ich arbeite besser erst einmal an meiner Einstellung.
Und fange dann morgen an. Ganz bestimmt.
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