23 September 2012

Herbst. Fein.

Als ich noch jung war... (Hier ist Raum für Widerspruch, Kommentare im Stil von "Aber Du siehst doch sooo großartig aus!" oder ähnliches verbales Köpfchenstreicheln - Sie wissen, was ich meine.)

Nochmal von vorn. Vor nicht allzu langer Zeit war ich ein klassischer Sommermensch. Sobald das Thermometer über 30 Grad anzeigte, fühlte ich mich wie der berühmte Fisch im Wasser. Laufen trotz Ozonwarnung, Schwitzen in der Muskelbude und umwölkt vom Duft Marke "Pumakäfig" oder Braten in der prallen Sonne mit halbstündigem Umdrehen fand ich großartig.
Heute sind diese Temperaturen für mich schlechtes Wetter und ich verstecke mich hinter Jalousien und Ventilatoren.

Erinnern Sie sich? Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich gepostet "Sommer. Doof." Jetzt ist alles gut. Es ist Herbst, es ist kühl, die Luft ist klar, und ich bin wieder in meinem Wohlfühlrhythmus: Aufwachen gegen 4.00 Uhr, laufen mit Stirnlampe, am frühen Abend müde werden und dem Impuls auf direktem Weg von der Couch ins Bett folgen, damit ich am nächsten Morgen wieder um 4.00 Uhr...
Heute habe ich ausgeschlafen. Trotzdem war es noch dunkel, darum werde ich jetzt belohnt mit einem orangeroten Sonnenaufgang.

Okay, ich mag jedes Wetter und jede Jahreszeit. Alles andere wäre auch blödsinnig; Wetter und Jahreszeit sind da, ob wir sie mögen oder nicht. Aber man darf ja Lieblinge haben. Und meine Lieblinge sind der frühe Herbst und der späte Frühling. Beide riechen gut, warten mit klarer Luft, schönen Farben, genau richtigen Temperaturen und dem Versprechen auf, dass es danach weitergeht. Der Sommer kommt, ist brülleheiß und geht zuende. Und ab Sommersonnenwende warten auch alle darauf, dass er zuende geht und sind frustriert, weil es wieder früher dunkel und später hell wird. Im Herbst weiß ich, dass es bald noch dunkler und kälter sein wird, mich aber vielleicht auch ein sonniger, schneereicher Winter und auf jeden Fall Weihnachten und Silvester erwarten, und im Frühling kann ich mich noch auf den Sommer freuen.

Mag sein, dass diese Argumente den Sommermenschen nicht befriedigen und der eine oder die andere gerade denkt "Was schreibt die da für einen Blödsinn?". Mir geht es jedenfalls großartig, und das wollte ich Ihnen gern ausführlich mitgeteilt haben. 

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