29 November 2012

Immer noch Psychokram

Ich höre ja in meinem inneren Appellohr (das es nur gibt, wenn ich es zulasse) und sehe vor meinem inneren Auge meine "Seitdererstenklasseirgendwie-zusammenseinundliebhabfreundin", die ihrerseits wahrscheinlich gerade die Augen verdreht und sich fragt, was ihre ihr möglicherweise inzwischen völlig unbekannte "Durchdiepubertäthindurchschleusfreundin" da Seltsames denkt.
Ist Psychokram, sorry. Wildestes Kreisen um die Lampe. Nochmal sorry! Aber da die Lampe gerade zufällig genau da hängt, wo ich kreise, mache ich einfach mal weiter. Runter komme ich ohnehin nicht in absehbarer Zeit.

Bilder in meinem Kopf. In Ihrem oder Deinem wahrscheinlich ganz unterschiedliche. Eigentlich sollte ja Frieden, Weihnachtsbeleuchtung, Winter, Glühweinstand in meinem Kopf sein. Das zumindest sagt mir mein rudimentär vorhandenes Gemeinschaftsgefühl. Mir ist aber immer noch warm, darum funktioniert das mit dem Wintergefühl oder gemeinschaftlichen Frieren oder über die Saukälte Reden überhaupt nicht. Gleiches gilt für den Glühweinstand. Wenn ich nicht friere, brauche ich auch keinen Glühwein, sondern darf weiter Bier trinken, finde ich. 
Die Weihnachtsbeleuchtung wird heutzutage immer greller, finde ich außerdem. Statt dezentwarmem Leuchtekram in Fenstern oder auf Bäumen blitzt es widerlich quietschblau oder -rosa oder led-audifarben in den Vorgärten. Mir jedenfalls macht das überhaupt keinen Spaß. Ich will keine schreiend bunten Rentiere oder an der Regenrinne festklebenden Weihnachtsmänner, ich will BESINNLICHKEIT!!! Die ist aber nicht schreiend bunt, sondern still und schön und warm und mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es um mehr geht als brülleblau und Austausch rattenteurer Waren.

Bin also weder im Winter noch im Vorweihnachten angekommen. Bin einfach platt vom Tag, habe eine (exakt EINE) Kerze angezündet, schaue und höre den Regen auf meinem Dachfenster. Das muss reichen. Vielleicht schenke ich meinen unglaublich plüschigen Plüschweihnachtselch dem Lieblingskollegen. Oder meiner Mutter (und bin gespannt darauf, wo sie ihn wohl verstecken mag). 

Besinnlichkeit und Besinnung werden gegen Jahresende passieren. Hoffe ich. 

Heute, jetzt und zur Sekunde besinne ich mich nur auf eines: Da draußen ist Leben. Und auch, wenn ich hier drinnen bin, bin ich ein Teil davon. 

Und damit wären wir wieder beim Dankbarkeitsgedöns.

Haben Sie einen unglaublich schönen Abend, lassen Sie den Fernseher aus (oder werfen ihn gleich aus dem Fenster), herzen und kosen sie alle, die gerade in der Nähe sind! Wenn Sie der oder die Einzige sind: Herzen Sie sich selbst! Erstens sind Sie wirklich großartig und liebenswert und zweitens könnten Sie morgen vor den vielzitierten Bus laufen, ohne sich jemals auf die Schulter geklopft zu haben für all das, was Sie bereits geschafft haben! 

Denken Sie nach - das ist eine Menge, ohne Scheiß: Sie sind hier. Jetzt und heute. Sie haben nicht aufgegeben. 

Und vielleicht geistert immer noch der eine oder andere Traum durch Ihre Tage. Ich versichere Ihnen: Träume funktionieren immer, denn sie öffnen Fenster der Gelegenheit.

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