18 Februar 2014

Der Herr Schmitt

Jetzt muss endlich der Herr Schmitt vorgestellt werden, den zu erwähnen ich bisher sträflich vernachlässigt habe. 
Herr Schmitt ist eigentlich ein Schäferhund, hat aber im Welpenalter mit seinen damaligen Dosenöffnern zusammen "Die Blechtrommel" gelesen und wie Oskar Matzerath beschlossen, das Wachsen einzustellen. Herr Schmitt tat dies bei 30 cm Schulterhöhe. Seinem Charakter hat das gut getan, was möglicherweise daran liegt, dass er eine reinkarnierte Katze ist.

Vor etwas mehr als einem Jahr kündigte mir der Liebste einen autistischen, starrsinnigen Hund an, der knurrt, wenn man ihn streichelt und wie verrückt bei jedem Anlass bellt. Ich sehe das ganz anders. Herr Schmitt hat seinen eigenen Kopf und setzt diesen auf - wie ich finde - meistens sehr charmante Art und Weise durch. Er bellt, weil er Mitteilungsbedarf hat, um Briefträger, Zeitungsboten, Spaziergänger, Nachbarskinder, fremde Kinder, Feinde, Freunde, Vögel, Windstöße anzukündigen, und dabei entwickelt er Tenorqualitäten. Er knurrt nicht, wenn man ihn streichelt. Er schnurrt. Ich war lange genug in Katzenbesitz, ich kenne mich aus.

Außerdem befindet sich Herr Schmitt inzwischen in seinem 13. Lebensjahr und hat eigene Ideen und Vorstellungen entwickelt. So würde er beispielsweise überhaupt nicht auf die Idee kommen, irgendeinem Herrchen oder Frauchen zu folgen, bloß, weil die zwei Beine und ein Ende der Leine in der Hand haben. Nein, es wird der Weg gegangen, den Herr Schmitt favorisiert, da hilft kein Betteln, Zerren, Ziehen. Notfalls windet er seinen Dickkopf houdiniesk aus dem Halsband und geht schon einmal vor. Und glauben Sie, man steht ziemlich blöd da mit Halsband und Hundeleine, aber ohne Hund. Da gibt man doch lieber nach und tut so, als hätte man sich spontan für eine andere Richtung entschieden.

Außerdem ist Herr Schmitt ein Womanizer und nicht schussfest. Aber das erzähle ich ein anderes Mal. Und sobald ich herausgefunden habe, wie man Fotos aus diesem blöden Smartphone in den Blog bekommt, reiche ich eines nach.

Ich verspreche Ihnen: Sie werden Herrn Schmitt lieben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen