... sagt sich der Herr Schmitt und kann überhaupt nicht verstehen, dass er immerzu spazieren gehen soll. Draußen ist es kalt, drinnen ist es warm, im Kamin brennt ein lustiges Feuer, und es gibt keinen Grund, warum notfalls ein kurzer Gang in den Garten nicht vollkommen ausreichend wäre. Man kann ja weniger trinken. Und die Zweibeiner statt eines Haufens im strömenden Regen mit einem klitzekleinen Arschseufzer beglücken.
Und überhaupt: Verstehen die am oberen Ende der Leine einfach nicht, dass ältere Hundeherren andere Bedürfnisse haben als laufverrückte Zweibeiner mittleren Alters? Dass so ein untergroßer Fast-Schäferhund aufgrund seiner kurzen Beine eine Treppe viel herausfordernder findet als jemand, dessen Fahrgestell nicht tiefer-, sondern höhergelegt ist? Denkt sich der Herr Schmitt wahrscheinlich bei diesen Gelegenheiten.
Vielleicht denkt er sich aber auch: "Kommt mir jetzt bloß nicht mit 'Aber Du hast doch vier Beine, Herr Schmitt!'. Ich kann ja schließlich zählen. Wie allgemein bekannt ist, sind zwei dieser vier Beine knietechnisch gesehen etwas lädiert, und nur auf den Vorderbeinen kann ich vielleicht in meinem nächsten Leben laufen.
Wobei ich nicht sicher bin, ob ich in meinem nächsten Leben wieder Hund bei Leuten werden will, die nichts anderes im Sinn haben, als mich herumzuscheuchen. 'Hat er denn was gemacht?', 'Wie oft?', 'Wie groß?', 'Aber er muss doch nochmal raus! Er war den ganzen Tag nur im Garten!'
Ja glaubt Ihr denn, ich höre das nicht? Glaubt Ihr, hund findet es angenehm, wenn mensch über Konsistenz und Menge seiner Hinterlassenschaften diskutiert? Ich gucke ja schließlich auch nicht in die Kloschüssel und sage hinterher: 'Das war aber wenig heute. Du musst nochmal um den Berg laufen, lockerruckeln.'
Nein, ich glaube, ich werde in meinem nächsten Leben lieber Bär. Da kann ich den ganzen Winter schlafen, mir vorher ordentlich den Bauch vollschlagen und dann rennen, wenn es sinnvoll ist. Lachsen hinterher zum Beispiel."
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