Teil 2 der Autofahrerparade: VW Caddy, Opel Combo, Dacia Lodgy, Skoda Roomster und ähnliche Raumwunder

Vorweg noch eine Anmerkung für eventuell mitlesende Autohersteller oder Autohausbesitzer: Die genannten Modelle sind willkürlich ausgewählt; ich habe keine bestimmte Automarke "auf dem Kieker", sondern orientiere mich ausschließlich an Fahrzeugen, die von einer Fahrerin/einem Fahrer mit für mich herausforderndem Verhalten bewegt werden. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Automarke besonders häufig betroffen zu sein scheint: Verkaufen Sie Ihre Kisten nicht an Leute, die so aussehen und sich so verhalten, als würden sie anderen Menschen auf die Nerven gehen wollen. Sie verfügen über diese Menschenkenntnis, da bin ich ganz sicher!

In den genannten Modellen sitzt häufig die glückliche, politisch eher mittig-links orientierte und ökologisch interessierte Kleinfamilie. An der Heckscheibe finden sich gern einmal Aufkleber wie "Leonie-Marie an Bord" oder "Liam fährt mit". Die kontere ich seit Jahren mit "Kein Blag mit bescheuertem Namen an Bord!" am Rückfenster meiner kleinen Rennmaschine.

Warum die so beschissen fahren, hat sich mir bisher noch nicht erschlossen, und da ich keine ökologisch interessierte Kleinfamilie mit albernen Aufklebern am Auto in meinem Bekanntenkreis habe (wozu auch?), kann ich niemanden fragen.

Die Fahrer/innen dieser Modelle leben die Emanzipation. Beide können nichts richtig, was mit dem Bewegen eines Kraftfahrzeuges zu tun hat. Egal, ob Mama oder Papa schlecht gefahren ist, im Anschluss wird auch immer asozial geparkt. Man muss die Blagen ja unfallfrei aus ihren Kindersitzen herauspuhlen, und dazu braucht man Platz. 
Ungefähr so viel: Da wird auch nicht darauf geachtet, dass rechts und links niemand mehr stehen kann; nein, Menschen, die ihrer Reproduktionspflicht ordnungsgemäß nachgekommen sind, dürfen auch gewisse Ansprüche an den ihnen zustehenden (Park-) Raum stellen!

Wenn Sie sich die Zeit nehmen und die glückliche Kleinfamilie beim Aussteigen beobachten, werden Sie in vielen Fällen folgendes feststellen: Man trägt Jack Wolfskin, Vaude oder irgendeinen anderen rattenteurer Outdoorausstatter, obwohl man gerade gar nicht draußen unterwegs war, geschweige denn gewandert ist. Dazu passt ein Deuter-Rucksack, der nicht lässig über einer Schulter getragen wird, sondern rückengerecht und ordentlich. Für die lieben Kleinen führt man einen Schrankkoffer mit Windeln, politisch korrekter Babynahrung, sieben Litern säurearmem Fruchtsaft, Jack-Wolfskin-Kinderklamotten und genügend Spielzeug mit sich. Trotzdem sehen alle irgendwie mager und blutleer aus, sind oft blond, tragen Brille (alle!) und einen leicht verbiesterten Zug um den Mund.

Spätestens jetzt wenden wir uns mit Grausen ab, legen uns vor den Fernseher und schalten DMAX ein. Da läuft gerade "Asphalt Cowboys".