Zartes Vogelgezwitscher, die Sonne zeigt sich langsam, wärmt, T-Shirt-Wetter. Fast ist man geneigt, auch die kurze Hose aus ihrem Winterquartier zu befreien.
Man möchte den Liegestuhl herausholen, sich mit einem Buch in den Garten oder auf den Balkon legen und den ersten ernsthaft warmen Tag des Jahres genießen.
Doch was ist das? Da werden Heckenscheren, Rasenmäher und Motorsägen angeworfen, man hört das Plätschern von Wasser, das über das Kraftfahrzeug ausgegossen wird, und der Nachbar von weiter oben nutzt das Wetter, um endlich die Fliesen in seinem Badezimmer mittels Bohrhammer abzuschlagen.
Wer nicht über technisches Großgerät verfügt, schleppt schnaufend Gartenabfallsäcke über den noch gelben Rasen und sammelt die Weihnachtsbaumäste vom letzten Jahr ein, die die Rosen vor Frost schützen sollten.
"Haltet ein!" möchte ich rufen. "Lasst fahren dahin alles laute Gerät, schließt die Augen und genießt das erwachende Leben!" Aber ich würde nicht gegen die Geräuschkulisse da draußen ankommen. Also nehme ich mir den Staubsauger, stopfe mir meine Kopfhörer in die Ohren und tue, was ich samstags immer tue.
Scheiß auf Sonne! Scheiß auf Vogelgezwitscher! Scheiß auf Frühlings Erwachen!
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