... und Bayern München damit verloren. Warum das gut so ist, werde ich Ihnen, liebe Bayern-Fans und werte Bayern-Spieler, jetzt erklären.
Vorweg muss ich mich aber in Schadenfreude ergehen. Hat doch der arroganteste Verein von allen (meine Sicht auf die Fußballwelt ohne Anspruch auf Neutralität oder Objektivität) nicht nur das Triple nicht geschafft (Champions League, DFB-Pokal und Deutsche Meisterschaft), nein, nach einer brüllelangweiligen Saison, bei der sich nur die Frage stellte, wann denn die Meisterschaft feststeht, haben sie gestern auch das noch sicher geglaubte Double abhaken müssen. Halleluja!
Denn der große FC Bayern München ist gestern von der hingebungsvoll kämpfenden und höchst engagiert spielenden Eintracht Frankfurt aus dem Olympia-Stadion geschossen worden - höre ich ein weiteres "Halleluja!"?
Es wurde ja im Anschluss fürchterlich gejammert und geschimpft, dass dieser nicht gegebene Elfmeter das ganze Spiel bestimmt hätte. Ich erinnere deswegen daran, dass schon so viele Elfmeter für den FCB gegeben wurden - oder für die gegnerische Mannschaft eben nicht - und man durchaus das eine oder andere Mal den Verdacht hegte, hinter dem Spiegel des Schiedsrichters hätte der Kontoauszug einer Bank auf den Caymans gesteckt. Hier wurde in schönster Regelmäßigkeit von bayrischer Seite erklärt: "Ein Elfmeter bestimmt nicht das ganze Spiel." Möglicherweise gilt das auch anders herum.
Über diesen Spielverlust waren die Spieler dann offensichtlich so erbost, dass sie sofort und vollständig jede elementare Höflichkeitsregel vergessen haben, sich noch vor der Kamera die Medaillen vom Hals rissen und in den Katakomben verschwanden. Das nenne ich Verlierenkönnen!
Ich wünsche Ihnen, verehrte Bayernspieler, daher von ganzem Herzen, dass sich in der nächsten Saison ausreichend Mannschaften bereitfinden, die Ihnen das wieder vermitteln. Also das Gefühl des Verlierens. Ich glaube, Sie brauchen das.
Doch jetzt lassen Sie mich noch ein wenig jubilieren. Das Bild von Gacinovic, der auf das leere Bayerntor zujoggte und den Ball zum 3:1 versenkte, wird mir auf immer Antidepressivum und innerer Konfettiregen sein. Und es erinnerte mich an dieses wunderbare Endspiel in der Champions-League am 26.05.1999: Bayern München führte seit der 6. Minute mit 1:0, dann, in der Nachspielzeit, sie hatten schon das Wort "Sieg" auf den Gesichtern, glich ManU aus - in der 91. Minute. Und in der 93. Minute fiel das Siegtor - für Manchester United.
Auch das war ein Erlebnis, an das ich mich immer wieder gern erinnere.
Hatte ich übrigens erwähnt, dass dieser Post für Bayern Fans eklig und für Menschen ohne Interesse an Fußball obsolet ist? Nein? Dann entschuldige ich mich an dieser Stelle, wenn Sie sich bis hierhin durchgebissen haben und verspreche Ihnen, dass ich noch einige fußballfreie Posts in meiner Sprachaufzeichnungsapp für Sie bereithalte.
Aber jetzt muss ich mich noch ein bisschen weiterfreuen.
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